ZF Friedrichshafen macht den Standort im nordrhein-westfälischen Eitorf (Rhein-Sieg-Kreis) dicht. Das teilte die ZF-Gruppe am Donnerstag mit. Das Werk erwirtschafte seit Jahren Verluste, eine langfristig tragfähige Perspektive sei nicht erkennbar, heißt es in der Mitteilung von ZF. Ende 2025 soll das Werk, in dem Stoßdämpfer-Produkte hergestellt werden, schließen. 690 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsplätze. ZF ist dort der letzte große Arbeitgeber. Heftige Kritik an der Entscheidung gibt es vom Gesamtbetriebsrat in Friedrichshafen. Die Entscheidung sei ein Schlag ins Gesicht von 690 Beschäftigten und ihren Familien, die mit der Schließung ihre Existenzgrundlage verlieren sollen, schreibt der Betriebsrat.
Reporterin Anne Burghard über die Standortschließung:
Der Betriebsrat kritisiert weiter: Das Management sei an einer Lösung nicht interessiert gewesen und wolle die Produktion nach Osten verlagern. Eitorf wäre der erste Standort, der in der mehr als 100-jährigen ZF-Unternehmensgeschichte geschlossen würde.
Seit Jahren Verluste
ZF ist weltweit aktiv, mit 188 Standorten in mehr als 30 Ländern. Vergangenes Jahr erzielte der Konzern einen Umsatz von 38,3 Milliarden Euro, vor allem mit High-Tech-Produkten für Autos und Lkw. Doch das Werk in Eitorf schreibe seit Jahren rote Zahlen, so die Konzern-Leitung. Dort werden Stoßdämpfer und Dämpfer-Teile hergestellt. International könne die Fertigung am Standort Eitorf dem Preisdruck nicht standhalten, schreibt ZF als Erklärung.
Keine Zukunft für Eitorf
Seit zwei Jahren versucht die Unternehmensleitung nach eigenen Angaben mit dem Betriebsrat eine Zukunftsstrategie für das Eitorfer Werk zu entwickeln. Daraus habe sich aber keine tragfähige Perspektive, zum Beispiel mit wirtschaftlicheren Produkten, ergeben, so ZF. Für die 690 Beschäftigten soll ein Sozialplan erstellt werden.
Der Konzern will zusammen mit Vertretern aus der Politik und der Wirtschaftsförderung prüfen, ob es andere Optionen für den Standort Eitorf gibt, zum Beispiel mit möglichen Kaufinteressenten.