ZF-Forum in Friedrichshafen (Foto: SWR, Marion Kynass)

Nach EU-Parlamentsbeschluss

ZF Friedrichshafen übt Kritik am Verbrenner-Aus ab 2035

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Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen kritisiert den Beschluss des Europaparlaments, ab 2035 den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennermotor zu verbieten. Das sei keine gute Strategie, heißt es von Seiten des Unternehmens.

ZF bezweifelt, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa bis 2035 ausreicht, um Elektroautos überall und sicher mit Strom betanken zu können. Das gelte vor allem für den ländlichen Raum, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Autozulieferer spricht sich dafür aus, die Plug-in-Hybrid-Technik, also den Autoantrieb mit Strom und Kraftstoff, über 2035 hinaus zu erlauben.

"Plug-in-Hybride ab 2035 de facto zu verbieten, ist keine kluge Strategie."

Der ZF-Sprecher hält das Vorgehen in Kalifornien für intelligenter: Trotz eines vermeintlichen Mandats für Null-Emissions-Fahrzeuge im Jahr 2035 werde dort eine Ausnahme für Plug-ins mit hoher Reichweite diskutiert.

ZF-Umsätze in Verbindung mit Verbrennungsmotoren steigen

ZF baut Plug-in-Hybrid-Antriebe und hat beispielsweise von BMW vor drei Jahren dazu einen Milliardenauftrag erhalten. Der Autozulieferer vom Bodensee verzeichnet nach eigenen Angaben immer noch wachsende Umsätze in Verbindung mit dem Verbrennermotor.

Man könne mit dem Beschluss des Europaparlaments leben, heißt es bei ZF weiter, wenn die EU-Nationalstaaten diesen Beschluss am Ende nicht verschärfen und den Verbrennermotor noch früher verbieten. Der Autozulieferer in Friedrichshafen treibt aber auch die Transformation hin zur Elektromobilität voran. Die werde kommen, so der Firmensprecher.

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