Betriebsversammlung in Friedrichshafen

ZF prüft Zukunft von Antriebssparte – Verkauf nicht ausgeschlossen

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Moritz Kluthe
SWR-Redakteur Moritz Kluthe Autor Bild
Onlinefassung
Friederike Fiehler
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Der Automobilzulieferer ZF hat seine Mitarbeiter über die möglichen Zukunftsszenarien für die "Division E" informiert. Neben einem Weiterbetrieb werden auch Partnerschaften oder ein Verkauf in Betracht gezogen.

Am Dienstagvormittag hat der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen die Mitarbeitenden der Antriebssparte "Division E" zu einer Betriebsversammlung in Friedrichshafen eingeladen. Im Fokus stand die Zukunft der Sparte, die Getriebe für Verbrenner und Plug-In-Hybride sowie Antriebe für Elektroautos produziert.

Drei Optionen für die Antriebssparte

Mathias Miedreich, der für die "Division E" zuständige Vorstand, erläuterte den Beschäftigten die möglichen Zukunftsszenarien. Neben einem Verbleib unter der Führung von ZF seien auch Partnerschaften mit anderen Unternehmen sowie ein vollständiger Verkauf der Sparte denkbar. Laut Betriebsrat werden derzeit alle Optionen geprüft.

ZF: Verkauf könnte schnell gehen

Das "Handelsblatt" hatte bereits vor drei Wochen über eine mögliche Abspaltung und den Verkauf der "Division E" berichtet. Miedreich betonte, dass man sich auf einen Verkauf vorbereite und dieser rasch erfolgen könnte, wenn sich ein Investor finde. Ein eigenständiger Ausbau der Sparte sei nur mit einem Partner realisierbar, während ein Verbleib bei ZF eine Schrumpfung der "Division E" bedeuten würde.

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Unsicherheit unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Nach der Versammlung äußerten sich einige Mitarbeiter gegenüber dem SWR enttäuscht über die unklare Zukunftsperspektive. Die Entscheidung über die "Division E" bleibt abzuwarten, doch für viele Beschäftigte ist die Unsicherheit groß. Gleichzeitig wurde Kritik laut, dass die Belegschaft bisher wichtige Informationen zur Zukunft des Unternehmens hauptsächlich aus den Medien erfahren habe. Durch die Betriebsversammlung fühlten sich die Mitarbeitenden nun zumindest etwas besser informiert.

Auch der Betriebsratsvorsitzende Franz-Josef Müller begrüßte, dass die Belegschaft direkt informiert wurde. "Klarheit gibt es immer noch nicht. Aber es ist mal jemand vom Vorstand vor die Mannschaft getreten und hat wirklich mal die Wahrheit auf den Tisch gelegt. Aber was es [...] bedeutet, das kann keiner im Moment sagen. Das ist immer noch gleich nebulös."

"Division E": Eine Kernsparte mit 30.000 Beschäftigten

Die "Division E" zählt zu den wichtigsten Geschäftsbereichen von ZF. Sie umfasst rund 30.000 Beschäftigte und erwirtschaftet einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro, was einem Viertel des gesamten Konzernumsatzes entspricht. Die Sparte ist in Deutschland auf zwölf Standorte verteilt, darunter der Stammsitz in Friedrichshafen sowie ein wichtiger Standort für Elektromobilität in Schweinfurt.

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