Gastronominnen und Gastronomen aus der Region Bodensee-Oberschwaben fordern, dass es beim ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Speisen bleibt. Während der Corona-Pandemie hatte die Bundesregierung den Steuersatz von 19 Prozent auf sieben Prozent reduziert. Ende des Jahres soll die Sonderregelung auslaufen.
Gastronomen sehen Existenz bedroht
"Wir haben nicht nur Sorgen, es ist die blanke Existenzangst", sagte Horst Müller, der Vorsitzende des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes DEHOGA im Bodenseekreis zum SWR. Der Branche stecke immer noch die Corona-Zeit in den Knochen. Zudem seien danach die Kosten für Personal, Lebensmittel und Energie um rund ein Drittel gestiegen. Die zwölf Prozent niedrigere Mehrwertsteuer sei ein notwendiger Sockel, um diese Teuerung ein Stück weit aufzufangen und deutlich teurere Preise in den Speisekarten zu vermeiden.
Befragung in Betrieben Gastro in BW befürchtet Schließungen bei höherer Mehrwertsteuer
Das Gastgewerbe wehrt sich dagegen, dass ab 2024 wieder 19 Prozent Umsatzsteuer auf Speisen anfallen sollen. Eine Umfrage zeigt die Sorgen der Gastronomen.
DEHOGA warnt vor "Gasthaussterben"
Sollte die Mehrwertsteuer ab nächstem Jahr wieder hochgehen, werde sich das Gasthaussterben weiter beschleunigen. Der Dehoga-Landesverband geht davon aus, dass im Bereich Bodensee-Oberschwaben rund 220 Lokale schließen müssten. "Die kleinteilige traditionelle Gastronomie steht auf dem Spiel", fürchtet Müller.