Hitze und Trockenheit prägten die Witterung in der Region Bodensee-Oberschwaben im Juli. An 25 Tagen stiegen laut Wetterwarte Süd die Temperaturen auf über 25 Grad. Insgesamt sei es zu heiß und zu trocken gewesen. Der heißeste Tag war laut der Bilanz der 19. Juli: Es wurden in Ravensburg und Biberach je mehr als 35 Grad gemessen. Im vergangenen Jahr betrug die Temperatur am heißesten Tag im Juli im Vergleich dazu 29 Grad. Deutlich über dem langjährigen Mittel lag auch die Sonnenscheindauer: 366 Stunden zählte die Wetterwarte, das seien 100 Sonnenstunden mehr als üblich.
Waldbrandgefahr und Niedrigwasser Wetterexperte Plöger: Hitze in BW kommt "mit voller Wucht" - ab Freitag Gewitter und Abkühlung
Der August ist da - mit Hitze und Trockenheit. Am Donnerstag ist es nochmal heißer als am Mittwoch. In Baden-Württemberg könnten Hitzerekorde geknackt werden.
Da die Luft sehr trocken war, kühlte es laut Wetterexperte Roland Roth, Leiter der Wetterwarte, trotz der hohen Temperaturen tagsüber nachts dann kräftig ab. Die Durchschnittstemperatur im Juli betrug deshalb nur 20 Grad.
Regen und Schmelzwasser fehlen
Und auch die Regenmenge sei im Juli außergewöhnlich gewesen, heißt es weiter: Es habe nicht einmal halb soviel wie in einem durchschnittlichen Jahr geregnet. Im Gegensatz dazu kam es vereinzelt aber auch zu heftigen Platzregen. Im Raum Bad Schussenried zum Beispiel gingen 119 Liter pro Quadratmeter runter. Die Nässe sei aber sehr ungleichmäßig über die Region verteilt worden. Der Juli 2022 bildete so einen starken Kontrast zum Juli des vergangenen Jahres. Damals fiel außergewöhnlich viel Regen.
Dem Bodensee, der normalerweise Ende Juni bis Mitte Juli den höchsten Wasserstand aufweist, fehlte zudem das Schmelzwasser aus den Alpen. Dort fiel laut Wetterwarte Süd im Winterhalbjahr allgemein zu wenig Schnee und durch den ungewöhnlich warmen Mai seien die Gletscher bereits im Frühsommer blank gelegen.