"Das Jahr 2022 war mit einer Durchschnittstemperatur von 8,7 Grad Celsius im Vergleich zum klimarelevanten Bezugszeitraum 1961 bis 1990 etwa ein Grad zu warm", so Roland Roth von der Wetterwarte Süd in Bad Schussenried (Kreis Biberach). Dabei sei eindrucksvoll wie selten zuvor zu sehen, dass die Klimaerwärmung das Wetter in der Region Bodensee-Oberschwaben beeinflusse. Denn einzelne Wetterlagen bleiben dadurch länger über der Region.
Tiefdruckgebiete von Mai bis Juli
An den Messstellen der Wetterwarte Süd fiel zwischen Mai bis Juli so viel Regen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1968. Der Grund: eine Reihe von Tiefdruckgebieten hielt sich über diese Monate. Deshalb war teilweise schon im August die Regenmenge für das gesamte Jahr erreicht, vor alllem im zentralen Oberschwaben, so Roland Roth. Stellenweise fiel zwei bis drei Mal so viel Regen wie gewöhnlich. Auch zahlreiche Starkregenereignisse seien dafür verantwortlich gewesen.
Extreme in allen Jahreszeiten
Egal, welche Jahreszeiten man betrachtet, 2021 hatte immer Extreme zu bieten. Im Februar brachte Hoch Ilona stellenweise frühlingshafte Temperaturen mit bis zu 22 Grad in Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg). Der Mai war der Kälteste seit 30 Jahren und im Juni gab es von Schafskälte bis Trockenheit, Hitzegewitter und sengender Hitze alles, was das Wetter hergibt. Zu diesem Fazit kommt die Wetterwarte Süd. Während der Sommer ins Wasser fiel, wurde es zu Ende der Sommerferien wieder schön. Schließlich gab es erst Schnee im Dezember, dann 16 Grad an Silvester.