Soll es trotz Energiekrise eine Weihnachstbeleuchtung in den Kommunen in der Bodenseeregion geben? Darüber beraten die Städte und Gemeinden derzeit. Die Stadt Friedrichshafen beispielsweise will an der Weihnachtsbeleuchtung festhalten, aber die Zeiten einschränken, so ein Sprecher des Stadtmarketings. Die traditionellen Lichter seien in Zeiten mit vielen schlechten Nachrichten wichtig, weil sie Freude bringen. Die Lichter sollen jedoch nur von 16 bis 22 Uhr leuchten. Dadurch will die Stadt 40 Prozent Strom einsparen. So will es auch die Stadt Überlingen halten, die ihre Lichterketten in diesem Jahr modernisiert hat.
SWR-Reporter Martin Hattenberger über die Weihnachtsbeleuchtung in der Region:
Einige Städte haben bereits auf LED-Lichter umgestellt
In Konstanz wird derzeit über das Thema diskutiert. Laut einem Sprecher der Stadt werden verschiedene Optionen geprüft. Man habe allerdings schon vor einigen Jahren auf stromsparende LED-Lichter umgestellt, sodass der Stromverbrauch nicht sehr hoch sei, heißt es aus Konstanz weiter. Der Gemeinderat von Biberach will Ende Oktober darüber abstimmen, wie die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr aussehen soll. Dort sind alle Lichterketten mit Ausnahme der Dachgiebelbeleuchtung auf LED umgestellt.
Umwelthilfe mit Sitz in Radolfzell fordert Verzicht auf große Beleuchtung
Der Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung in Städten und Privathaushalten sollte in diesem Winter "eine Selbstverständlichkeit" sein, sagte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, in Radolfzell (Kreis Konstanz).
Private "Beleuchtungsorgien" verursachten pro Jahr einen Stromverbrauch von mehr als 600 Millionen Kilowattstunden, so Resch. Das sei so viel wie eine mittlere Großstadt mit 400.000 Einwohnern im Jahr verbrauche. Dazu kämen die möglichen Einsparungen, wenn auch Städte und Gemeinde auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten würden. Resch schlägt einen beleuchteten Baum pro Stadt und Gemeinde vor.