Wasserschutzpolizeien ziehen Bilanz für 2021

Mehr Badetote und Tauchunfälle am Bodensee

STAND

Im vergangenen Jahr hat es auf dem internationalen Bodensee rund 170 Unfälle gegeben. 15 Menschen starben. Das geht aus der Unfallstatistik der Wasserschutzpolizeien hervor.

Die meisten tödlichen Unfälle geschahen beim Baden, außerdem kamen 2021 zwei Taucher ums Leben. So starb beispielsweise im Dezember vor Überlingen ein Mann, der bei einem Ausbildungstauchgang den Kontakt zu seiner Gruppe unter Wasser verloren hatte. Er wurde später leblos in einer Tiefe von 50 Metern gefunden. Bis heute vermisst wird ein Kajakfahrer, der im Juni von Friedrichshafen aus den See Richtung Schweiz überqueren wollte. Sein leeres Kajak wurde später gefunden.

Kleinflugzeug in den Bodensee gestürzt

Die Zahl der Unfälle auf dem Bodensee und im Hochrhein bis Schaffhausen stieg im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf insgesamt 173. Erfasst wurden nicht nur Unfälle von Schiffen, Badegästen und Tauchern. Auch einen Flugzeugabsturz gab es 2021: Ein Kleinflugzeug stürzte im Februar bei Nebel vor Staad (Kanton St. Gallen) in den Bodensee. Der 70-jährige Pilot konnte sich retten. Er wurde an der Wasseroberfläche schwimmend gefunden, wo er sich an dem abgebrochenen Heckrad des Flugzeuges festhielt.

Das im Februar in den Bodensee abgestürzte Flugzeug konnte von Tauchern aus 84 Metern Tiefe geborgen werden. (Foto: Pressestelle, Kantonspolizei St. Gallen)
Das im Februar in den Bodensee abgestürzte Flugzeug wurde später von Tauchern aus 84 Metern Tiefe geborgen.

Mehr Schiffsunfälle

Die Schifffahrt war mit 123 Unfällen (71 Prozent) an der Gesamtzahl der Unfälle beteiligt, ihre Zahl ist gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Im Dezember stieß zum Beispiel die Autofähre "Euregia" in Friedrichshafen bei der Fahrt in den Hafen gegen zwei dort liegende Motorschiffe, dabei entstand ein Schaden von rund 28.000 Euro.

Unfallursache war in den meisten Fällen, so die Bilanz der Wasserschutzpolizeien, mangelnde Sorgfalt der Schiffsführer. Aber auch heftige Winde und starker Seegang führten zu Unfällen.

468 Menschen aus Seenot gerettet

Im Sommer 2021 gab es viele Gewitter und zahlreiche Stürme. So stieg die Zahl der Einsätze während Starkwind- oder Sturmwarnungen auf 390, im Vorjahr waren es nur 309. Die Einsätze im Seenotrettungsdienst stiegen von 420 auf 450. Rund 470 Menschen wurden so gerettet, sie hätten es aus eigener Kraft nicht mehr als Ufer geschafft, heißt es in der Jahresbilanz. So kenterte zum Beispiel im Mai vor Langenargen (Bodenseekreis) ein Schulungsschiff, die gesamte Besatzung mit sechs Menschen wurde gerettet.

Mehr zum Thema:

Langenargen

Gemeinsam der Strömung standhalten Die Wasserretter vom Bodensee

Gekenterte Kanus, überhitzte Schwimmer oder Hobby-Taucher in Not: Solche Menschen holen die Wasserretter der DLRG Bodensee immer häufiger aus dem Wasser. Um das zu lernen, braucht es Nerven und eine gute Ausbildung.

Konstanz

Viele Einsätze in diesem Jahr Wie die DLRG-Retter Badenden und Wassersportlern am Bodensee helfen

23 Menschen sind in Baden-Württemberg in diesem Jahr bereits beim Baden gestorben. Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) ist auch am Bodensee regelmäßig im Einsatz.

STAND
AUTOR/IN
SWR