In einem ersten Gutachten, das Mitte September bekannt wurde, hatte die Unternehmensberatung Curacon empfohlen, die SRH-Krankenhäuser in Bad Saulgau und Pfullendorf zu schließen. Stattdessen sollte das Klinikum in Sigmaringen die Versorgung übernehmen. Für die Bürgerinnen und Bürger in den Städten eine Hiobsbotschaft. Doch bislang ist das nur die Empfehlung des Gutachtens; beschlossen ist noch nichts.
Noch viele Fragen offen
Im Verwaltungs- und Sozialausschuss des Sigmaringer Kreistages wurde am Donnerstag über die Zukunft der Gesundheitsversorgung diskutiert. Und die Kreisrätinnen und Kreisräte wollen für ihre Kliniken kämpfen. In dem Gutachten seien viele Fragen offen, so Arne Zwick (CDU), Bürgermeister von Meßkirch. Deshalb sei nun ein weiteres Gutachten wichtig.
"Jetzt geht es darum, in einem objektiven zweiten Gutachten, die Zahlen zu hinterfragen und weitere Ideen zu entwickeln."

Weitreichende Entscheidung
"Wir brauchen eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung im Kreis", sagte Bürgermeister Zwick (CDU). Deshalb mache sich die Entscheidung niemand leicht. Auch, weil die Entscheidung weitreichende Folgen für den Kreis haben werde. Gerade deshalb sei es wichtig, nun ein zweites Gutachten einzuholen, um eine zweite Meinung zu bekommen. So argumentierten alle Redner in der Diskussion. Man erwarte von dem zweiten Gutachten keine Wunder, so Doris Schröter (Freie Wähler), Bürgermeisterin von Bad Saulgau. Dennoch sei es wichtig für eine gut informierte Abstimmung im Kreistag.
Entscheidung schon im März 2022
Der Kreistag muss die Beauftragung durch ein Fachbüro noch beschließen. Zwei Fachbüros stellten ihre Arbeit dem Gremium vor. Welches der beiden Büros beauftragt wird, das muss der Kreistag in seiner kommenden Sitzung am 18. Oktober entscheiden. Das Gutachten soll dann bis Jahresende vorliegen. Eine endgültige Entscheidung zur Zukunft der Kliniken in Bad Saulgau und Pfullendorf soll dann im März 2022 fallen.