Jedes Jahr am Sonntag nach Aschermittwoch werden traditionell in der Region Bodensee-Oberschwaben Funken abgebrannt. Die Fastnacht ist dann wirklich vorbei – und der Winter wird symbolisch vertrieben.

Zunft hofft auf Funken im kommenden Jahr
Die Hoffnung, dass im kommenden Jahr wieder Traditionen wie das Funkenabbrennen in Frieden und ohne Pandemie stattfinden können, ist groß. Ehrenzunftmeister Georg Brugger war in Lottenweiler von Anfang an jedes Jahr dabei - das erste Mal mit zwölf Jahren.
"Das Funkensammeln war früher eine Gaudi für Kinder. Es gab die berühmten Reisigbuschele. Die haben wir Kinder von Kachelöfen von Bauern stibitzt."
Mittlerweile sammeln die Funkenbauer eher Weihnachtsbäume und Kartons. Danach kommt der Aufbau des Funkenturms. Je höher, desto besser, sagt Hermann Neurohr. Er organisiert normalerweise in Lottenweiler die ehrenamtlichen Helfer für den Aufbau.
"Es ist Hardcore-Arbeit und auch nicht ganz ungefährlich. Die letzten Jahre haben wir uns darum mit einem Kranwagen beholfen."

Der Stolz über einen fertigen Funkenturm ist dann riesig, beobachtet die aktuelle Zunftmeisterin der Narrenzunft Lottenweiler, Erika Katzenmaier, Jahr für Jahr.
Dass der Funken nun das zweite Jahr in Folge nicht abbrennen wird, ist ein Supergau für die Funkenbauer, erzählen sie. Aber es geht in Lottenweiler nicht anders. Den Funkenplatz absperren und alle Besucherinnen und Besucher auf 3G zu kontrollieren, sei schlicht unmöglich, sagt Zunftmeisterin. Bei gutem Wetter kommen normalerweise zahlreiche Menschen, um das Spektakel zu beobachten, am Feuer zu stehen und miteinander ins Gespräch zu kommen.