Prozess wegen Totschlag auf der Reichenau (Foto: SWR, Esther Leuffen)

Dritter Verhandlungstag

Reichenauer Totschlagsprozess: Familienangehörige sagen aus

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Im Prozess um einen Erntehelfer, der seine Ex-Freundin auf der Insel Reichenau (Kreis Konstanz) erstochen haben soll, haben am Mittwoch mehrere Zeugen vor dem Konstanzer Landgericht ausgesagt. 

Als Zeuge geladen war unter anderem der 16-jährige Sohn der Getöteten. Er reiste extra aus Rumänien an, wo er inzwischen bei seinem Vater lebt. Er berichtete, dass seine Mutter und der Angeklagte sich im Internet kennengelernt hätten. Damals habe er noch mit seiner Mutter in Spanien gewohnt.

Dann seien sie 2020 zum Angeklagten auf die Reichenau gezogen. Dort habe es aber bald immer wieder Streit zwischen beiden gegeben. Die Mutter und der Angeklagte hätten sich dann getrennt. Der Angeklagte sei zwei Wochen vor der Tat ausgezogen. Das bestätigte auch die Schwester der Getöteten, die ebenfalls vor Gericht aussagte. Der Angeklagte habe ihrer Schwester im Streit mit dem Tod gedroht.

Angeklagter soll auf der Flucht Sohn angerufen haben

Auch die zwei Söhne des 46-jährigen Angeklagten machten eine Aussage vor dem Konstanzer Landgericht. Einer von ihnen schilderte seine Telefongespräche mit dem Vater. Dieser habe ihn angerufen und von der Tat erzählt. Der Sohn habe es erst gar nicht glauben wollen, berichtete dessen Freundin, die ebenfalls vom Gericht befragt wurde.

Reichenauer Totschlagsprozess könnte nächste Woche enden

Für die kommende Woche sind noch zwei Verhandlungstage angesetzt. Ein Gutachten soll die potenzielle Gefährlichkeit des Angeklagten einschätzen. In Rumänien war der Mann 2015 von einem Gericht bereits schon einmal wegen Totschlags verurteilt worden, weil er einen Mann mit einem Messer erstochen hatte. Er saß rund drei Jahre seiner sechsjährigen Haftstrafe im Gefängnis, bevor er entlassen wurde. Ein Urteil im Reichenauer Totschlagsprozess soll Ende kommender Woche fallen.

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SWR