Im Erdgeschoss des schmalsten Hauses der Konstanzer Altstadt ist seit 20 Jahren das Schuhmachergeschäft von Kurban Aras untergebracht. Der Raum ist zwar nur gute zwei Meter breit, dafür aber mehr als 20 Meter lang. Wenn ein Kunde kommt, wird es ziemlich schnell eng. Aras stört das aber wenig. In diesem gut organisierten "Schlauch" hat er alles, was er als Schuhmacher und Schlosser benötigt.
Im Mittelalter entstanden mehrere sehr schmale Gebäude. Stadtführer und Historiker Daniel Groß erklärt, dass diese Häuser durch eine Art Nachverdichtung entstanden seien. Die Stadt war durch die Stadtmauer begrenzt, um neuen Wohnraum zu schaffen habe man die schmalen Gassen zwischen den Bürgerhäusern einfach zugemauert.
"Vorne 'ne Mauer, hinten 'ne Mauer, rechts und links haben wir schon Wände gehabt. Zwischenböden werden eingezogen und fertig war das Haus.“
Den absoluten Rekord aber stellt das Häuschen aus dem frühen 14. Jahrhundert in der Hussenstraße dar. Es ist um ein Vielfaches höher als breit. Und doch hat im schmalsten Haus der Stadt alles Platz, was Kurban Aras braucht.
