Landwirte brauchen große Mengen Diesel für den Betrieb ihrer Maschinen. Die hohen Dieselpreise reihten sich in eine ganze Reihe gestiegener Kosten ein, heißt es von den Vorsitzenden der Bauernverbände in Tettnang (Bodenseekreis) und Stockach (Kreis Konstanz). Gestiegene Preise für Düngemittel und die anstehende Erhöhung des Mindestlohns rissen schon jetzt große Löcher in die Kassen. Die hohen Dieselpreise kämen nun noch obendrauf. In der Regel hätten Landwirte zwar einen Dieselvorrat, den sie nun erstmal aufbrauchen würden - ob die Preise bis zum nächsten Tanken aber wieder fielen, wisse nur die Glaskugel.
Landwirte blicken in ungewisse Zukunft
Man mache sich Sorgen, dass viele Betriebe die gestiegenen Kosten nicht mehr tragen könnten, so die Landwirte. Ob sich die hohen Dieselpreise auch auf die Preise der Produkte auswirken, könne man noch nicht sagen. Die Landwirte sind zur Zeit dabei Felder vorzubereiten, unter anderem wird Dünger ausgebracht, Erdbeerfelder werden gerichtet und Hagelnetze angebracht.
Steigende Energiepreise verunsichern auch Verbraucher
Die immer weiter steigenden Gas- und Heizölpreise verunsichern auch die Verbraucher, sagt Sandra Welsch-Fischer, Geschäftsführerin beim Energielieferanten Manfred Welsch GmbH aus Stockach im Kreis Konstanz. Viele würden sie um Rat fragen.
"Sie fragen wie wir die Entwicklung einschätzen, aber das können wir auch nicht sagen, das ist wie ein Schauen in die Glaskugel."
Heizölpreis hat sich verdoppelt
Seit dem Ausbruch des Krieges hat sich der Heizölpreis verdoppelt, Gas kostet dreimal so viel wie vorher. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher machen sich Sorgen um den Ernstfall - dass beispielsweise die Gas- oder Ölheizung ausfällt. Sie suchen Alternativen zu Gas und Öl - und kaufen vermehrt Holz, um damit zu heizen. Die Folge aber: Auch der Holzpreis steigt.
Möglicher Lösungsvorschlag: Den Verbrauch senken
Ulrich König, Chef des Energieberatungszentrums Stuttgart weist daraufhin, dass man dieses Problem nun nicht auf Erzeugerseite lösen sollte. Das zentrale Problem sei der relativ hohe Verbrauch. Die Botschaft muss daher sein: Runter mit dem Verbrauch. Und runter mit dem Verbrauch hieße Dämmen. Denn eines sei sicher:
"Diese Situation wird sich zwar wieder etwas beruhigen, aber man muss sich darauf einstellen, dass fossile Energie immer teurer werden wird."
Daher lautet die Forderung laut König an die Politik auch Fördergelder in die Dämmung zu stecken. Derzeit würden Programme unterstützt, die den Umstieg von einem fossilen Energieträger auf einen anderen vorsehen. Diese Gelder müssten seiner Ansicht nach massiv umgeleitet werden. Denn das Potential sei enorm: Mit einer klassischen Dämmung lasse sich 50 Prozent des Verbrauches reduzieren, so König.