Studierende der Pädagogischen Hochschule Weingarten (PH) demonstrieren am Dienstag und Mittwoch. Zum Start der Proteste am Dienstag beteiligten sich laut Veranstalter rund 500 Studierende an der Aktion. Man wolle damit auf Missstände an der PH aufmerksam machen, hieß es von dem Studierendenausschuss AStA, der die Demos organisiert. Zu wenig Lehrkräfte, zu kleine Vorlesungsräume, ein zu schlechtes WLAN in den Gebäuden - das sind die Hauptkritikpunkte des Studierendenausschusses AStA.
Darüber hinaus müsse man in kurzer Zeit oft zu viel Lernstoff bewältigen und kämpfe mit zu knapp angesetzten Prüfungsterminen, es funktioniere nur eine kleine Zahl an Druckern und Kopierern, und sogenannte Modulhandbücher, die den Ablauf des gesamten Studiums skizzieren sollen, seien völlig veraltet. Letzteres führe immer wieder zu Verwirrung unter den Studierenden und einer Falschbelegung von Fächern.
Professoren übergehen Verbote
Ärgerlich seien auch die Vorgehensweisen mancher Professoren bei der Gestaltung ihrer Seminare. So führten sie teils Anwesenheitslisten, obwohl das verboten sei. Wer selten da sei, riskiere aus dem Seminar zu fliegen oder schlechter bewertet zu werden. AStA-Angaben zufolge gibt es zudem immer weniger demokratische Entscheidungsprozesse in der Hochschulleitung. Grund seien verflochtene Machtstrukturen im Rektorat. Es entscheide wichtige Dinge allzu oft im Alleingang. Da sich durch Gespräche mit den Verantwortlichen nichts ändere, wolle man nun mit Demos auf die Misere aufmerksam machen.
Hochschulleitung gesteht Probleme ein
Die Hochschulleitung reagiert unterdessen unterschiedlich auf die Vorwürfe. Verflochtene Machtstrukturen im Rektorat etwa weist sie weit von sich. Bevor es zu Entscheidungen komme, müsse alles durch verschiedene Gremien, so ein Sprecher. Anderen Kritikpunkten stimme man hingegen zu und suche nach Lösungen. Etwa beim Thema WLAN: Hier seien schlicht die zu dicken Wände im historischen Klostertrakt das Problem. Auch fehlende Lehrkräfte seien ein Problem. Stellen gebe es zwar, aber keine geeigneten Bewerber. Auch das Problem völlig überfüllter Hörsäle habe man erkannt. Hier habe das Land sein Versprechen, Lösungen zu finden, bislang nicht eingelöst.
Zu den Demos auf dem äußeren Klosterhof der PH hatte die AStA am Dienstag von 11:30 bis 15 Uhr und am Mittwoch von 10 bis 15 Uhr jeweils bis zu 1.500 Teilnehmer erwartet.