Das Campus-Festival im Bodenseestadion in Konstanz. (Foto: SWR, Marlene Fuchs)

Stadt Konstanz hat Sicherheitsbedenken

Bodenseestadion für Großveranstaltungen gesperrt

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Stefanie Baumann
SWR-Redakteurin Stefanie Baumann Autorin Bild (Foto: SWR, Christian Schneider)

Die Stadt Konstanz sperrt mit sofortiger Wirkung das Bodenseestadion für Großveranstaltungen. Der Grund sind Sicherheitsmängel. Davon betroffen sind Konzertveranstalter.

Im Bodenseestadion in Konstanz können ab sofort keine Veranstaltungen mehr mit mehr als 1.000 Menschen stattfinden. Die Stadt hat das Stadion aus Sicherheitsgründen gesperrt. Es stammt aus den 1930er-Jahren, ist marode und erfüllt nicht mehr die modernen Sicherheitsanforderungen. Die Fluchtwege sind zum Beispiel nicht breit genug. Eine Sanierung würde rund 750.000 Euro kosten, schätzt die Stadt. Der Gemeinderat soll sich im Juli mit dem Thema befassen. Ein Konstanzer Konzertveranstalter muss seine für September geplanten Konzerte absagen.

"Campus Festival" durfte unter Auflagen noch stattfinden

Noch vor zwei Wochen fand im Bodenseestadion das "Campus Festival" mit rund 25.000 Besucherinnen und Besuchern statt - mit besonderen Sicherheitsauflagen für den Veranstalter. Die Stadt hatte dafür nach eigenen Angaben eine einmalige Ausnahmegenehmigung erteilt und selbst provisorische Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte, wurden die Fluchtwege verbreitert, eine zusätzliche Treppe gebaut und die starre Umzäunung abgerissen.

Stadion noch vor der Sommerpause im Gemeinderat?

Diese provisorischen Maßnahmen sollen aber kein Dauerzustand sein. Die Stadt plant, voraussichtlich noch im Juli vor der Sommerpause das Thema Bodenseestadion auf die Tagesordnung des Gemeinderats zu setzen. Bis zu einer Sanierung bleibt das Stadion für Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen gesperrt.

Konzerte von Kokon werden abgesagt

Betroffen von der Sperrung sind zum Beispiel Konzertveranstalter wie Kokon Entertainment. Die Konstanzer Agentur hatte im vergangenen Jahr "Die Toten Hosen" und "Die Ärzte" ins Stadion geholt. In diesem September sollten wieder zwei große Konzerte stattfinden. Die muss Kokon jetzt absagen.

 Zuschauer stehen beim Rockfestival "Rock am See" in Konstanz am Bodensee vor der Bühne (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa | Enrico Becker)
Das waren noch Zeiten: Das Rockfestival "Rock am See" in Konstanz im Bodenseestadion 2008. Das Festival gehörte damals zu den traditionsreichsten Open-Air-Festivals in Deutschland.

Wie Kokon-Geschäftsführer Xhavit Hyseni dem SWR sagte, hatte man die Konzerte schon unter Vorbehalt geplant und gehofft, mit einer temporären Lösung die Sicherheitsanforderungen im Stadion erfüllen zu können. Mit einer Sperrung noch in diesem Jahr hatte man nicht gerechnet. Eine Absage sei jetzt unausweichlich, so Hyseni, da es für Konzerte in der geplanten Größenordnung keinen alternativen Veranstaltungsort in Konstanz gebe. Er sei aber zuversichtlich, dass es im kommenden Jahr wieder Konzerte im Bodenseestadion geben werde.

Alternativer Standort für "GuteZeit Festival" gesucht

Eine weitere Großveranstaltung ist von der Stadionsperrung betroffen: Das "GuteZeit Festival" Mitte September. Hier sei die Planung schon so weit fortgeschritten, so die Stadt, dass man dem Veranstalter eine Alternative anbieten werde. Gespräche würden in der kommenden Woche erfolgen. Langfristiges Ziel sei, so es eine Sprecherin der Stadt, mit allen Veranstaltern gemeinsam eine gute Lösung für künftige Großveranstaltungen zu finden.

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