Rund 27.000 Verfahren sind im vergangenen Jahr bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg eingegangen. Das sind so viele wie noch nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der eingegangenen Verfahren um acht Prozent gestiegen und seit dem Jahr 2015 sogar um 25 Prozent, teilte die Staatsanwaltschaft bei ihrer Jahrespressekonferenz am Donnerstag mit. Meist ging es um Verkehrsstraftaten, Betrug und Körperverletzung. Ein Grund für die Rekordzahl sei der Zuwachs von Kriminalität im Internet, sagte Alexander Boger, Leiter der Staatsanwaltschaft Ravensburg:
Mehr Straftaten kommen zur Anzeige
Ein weiterer Grund für die hohe Zahl an Verfahren im vergangenen Jahr sei, dass inzwischen mehr Opfer Straftaten anzeigen würden als noch vor einigen Jahren, so Alexander Boger. Dies sei vor allem bei häuslicher Gewalt oder Sexualstraftaten der Fall. Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch das Polizeipräsidium Ravensburg, das seine Kriminalstatistik für das Jahr 2022 Anfang der Woche veröffentlicht hat.
Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Ravensburg Mehr Straftaten im Raum Bodensee-Oberschwaben
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ravensburg hat es im vergangenen Jahr deutlich mehr Straftaten gegeben als in den beiden Jahren zuvor. Das geht aus der aktuellen Kriminalstatistik hervor.
Haus des Jugendrechts in Ravensburg geplant
Außerdem gab die Staatsanwaltschaft am Donnerstag bekannt, dass Ravensburg ein Haus des Jugendrechts bekommen soll. Derzeit werde in der Innenstadt nach einer Immobilie gesucht, hieß es. In dem Haus sollen 15 Polizeibeamten, die Staatsanwaltschaft und die Jugendhilfe des Landratsamtes zusammenarbeiten. "Gerade im Bereich des Jugendrechts ist so eine Institution wichtig, weil man so viel zügiger arbeiten kann", sagte Alexander Boger.
Solche Häuser gibt es laut Staatsanwaltschaft meist in größeren Städten. In der Region gibt es ähnliche Institutionen in Ulm und Villingen-Schwenningen.