Unter anderem bei einer Protestaktion in Bad Waldsee kritisiert die St. Elisabeth-Stiftung das neue Infektionsschutzgesetz. Die Pflegeeinrichtung hat Sorge, dass künftig durch mehr Bürokratie weniger Zeit für die Versorgung der Patienten bleibt. Um auf diese Belastung der Pflegeeinrichtungen aufmerksam zu machen, hat sich die St. Elisabeth-Stiftung an ihren Standorten in Bad Waldsee und Altshausen am Mittwoch an einer bundesweiten Protestaktion des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland beteiligt.
SWR-Reporter Johannes Riedel war bei der Protestaktion vor dem Wohnpark am Schloss in Bad Waldsee dabei:
Zudem fordert die St. Elisabeth-Stiftung in einem offenen Brief vom Bund eine sichere Finanzierung der coronabedingten Mehraufwendungen. Der Bundestag stimmt am Donnerstag über das neue Infektionsschutzgesetz ab.
Pflegerettungsschirm fällt seit Juni weg
Hauptkritikpunkt ist, dass Einrichtungen der Langzeitpflege weiterhin zeitintensive Corona-Maßnahmen wie Einlasskontrollen, Zertifikatskontrollen und Dokumentationspflichten umsetzen müssten, aber dieser Aufwand nicht mehr ausgeglichen werde. Bis Juni gab es dafür noch den sogenannten Pflegerettungsschirm. Nun befürchtet die St. Elisabeth-Stiftung, dass Zusatzaufgaben dauerhaft von den Beschäftigten getragen werden müssen. Durch mehr Bürokratie hätten die Mitarbeitenden dann eben auch weniger Zeit, die Pflegebedürftigen zu versorgen.
Die St. Elisabeth-Stiftung betreibt in den Kreisen Biberach, Ravensburg, Alb-Donau sowie Bodensee neun Senioren-Wohnparks. Mehr als 1.800 Menschen werden ambulant oder stationär betreut. Die Stiftung hat fast 1.000 Beschäftigte, die diese Menschen betreut.