Auf einem vergilbten schwarz-weiß-Foto ist die Familie Winter zu sehen. (Foto: Pressestelle, Axel Huber)

Nur drei überlebten Auschwitz

Singen erinnert an Deportation von Sinti-Familie

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Bernhard Hentschel
SWR-Redakteur Bernhard Hentschel Autor Bild (Foto: SWR)

Die Stadt Singen erinnert am Donnerstagabend mit einer Gedenkfeier an die Deportation einer Sinti-Familie durch die Nationalsozialisten vor 80 Jahren. Die Familie kam nach Auschwitz.

In Singen wird am Donnerstag der Familie Winter gedacht, die nach Auschwitz deportiert wurde. Auch der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, wird zu der Gedenkfeier erwartet. Zehn Männer, Frauen und Kinder der Sinti-Familie Winter wurden damals direkt von Singen ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Das berichtet der Historiker und städtische Mitarbeiter Axel Huber, der das Schicksal der Winters erforscht.

Nur drei überlebten den Holocaust

Sieben Familienmitglieder starben in Auschwitz. Drei, darunter das Ehepaar Anton und Luise Winter, kehrten nach Deportationen in weitere Konzentrationslager im Jahr 1945 nach Singen zurück. In Erinnerung an die Winters wurden jetzt dutzende Litfasssäulen im Stadtgebiet mit Fotos und Informationen zur Deportation vor 80 Jahren plakatiert.

Auf einem alten Foto ist die Familie Winter zu sehen.  (Foto: Pressestelle, Axel Huber)
Die Familie wurde nach Auschwitz deportiert weil sie Sinti waren.

Die Gedenkveranstaltung am Donnerstagabend im Hegau-Gymnasium steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Nachkommen der Familie Winter sind geladen. Umrahmt wird die Feier vom Spiel auf einer Geige, die der Überlebende Anton Winter einst restauriert hat.

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