Seebad wird zur Badestelle

Kein Eintritt und keine Badeaufsicht mehr am Illmensee

Stand

Von Autor/in Verena Katschker

Das Seebad am Illmensee im Kreis Sigmaringen wird nicht in seiner bisherigen Form weiter betrieben. Dort soll künftig eine Badestelle sein. Und es soll sich noch mehr ändern.

Bisher hatte das Seebad Illmensee (Kreis Sigmaringen) einen Betreiber, beauftragt von der Gemeinde, der auch für die Badeaufsicht zuständig war. Weil der Vertrag mit dem Betreiber vorzeitig beendet werden musste, steht jetzt die Umwandlung zur Badestelle früher als geplant an, so der Illmenseer Bürgermeister Michael Reichle auf SWR-Anfrage.

Baden ohne Eintritt am Illmensee

Nachgedacht hat die Gemeinde demnach schon länger über eine solche Umwandlung. Sie bedeutet, dass das Baden im See in Zukunft nur noch auf eigene Gefahr möglich ist. Dafür fällt aber auch der Eintritt weg. Viele Illmenseer werde das freuen, meint der Bürgermeister. Auf dem Gelände ist auch ein großer Kinderspielplatz, der bisher im Sommer nur mit Eintrittskarte fürs Bad nutzbar war.

Schilder zeigen an: Baden auf eigene Gefahr

Bevor die Badesaison Ende Mai richtig losgehen kann, stehen bestimmte Bauarbeiten an. Wegen der fehlenden Badeaufsicht muss die Wasserrutsche entfernt werden. Die Stege werden für mehr Sicherheit mit Geländern ausgestattet. Außerdem werden Warnschilder aufgestellt: Baden nur auf eigene Gefahr. Die Änderungen sollen von einer Infokampagne begleitet werden. Erlaubt sein soll das Baden dann jeden Tag von 6 bis 22 Uhr. Für den Umbau zur Badestelle bekommt die Gemeinde Illmensee Fördergeld aus einem Tourismustopf des Landes Baden-Württemberg, rund 45.000 Euro.

Einen Kiosk und Toiletten soll es in der Badesaison weiterhin geben. Am Donnerstagabend will der Gemeinderat die Vergabe an einen Pächter beschließen. Es gibt drei Bewerber.

Weitere Veränderungen am Illmensee sind geplant

Die Gemeinde erhofft sich weitere Vorteile von der Umwandlung. Badegäste sollen durch den wegfallenden Eintritt animiert werden, im vorderen, also ehemaligen Freibad-Bereich zu baden. Andere Ecken des Sees, an denen viele bisher verbotenerweise wild gebadet haben, sollen wieder ruhiger werden - das sei auch im Sinne der Natur.

Der Illmensee in der gleichnamigen Gemeinde im Kreis Sigmaringen.
Der Illmensee in der gleichnamigen Gemeinde im Kreis Sigmaringen.

In den kommenden Jahren soll sich einiges am Illmensee verändern, so der Bürgermeister. Angedacht ist ein eigener Badebereich für Menschen mit Hund. Ziel ist es außerdem, wieder eine starke DLRG-Ortsgruppe aufzubauen, damit an Tagen, an denen viel Badebetrieb ist, eine freiwillige Aufsicht gewährleistet werden kann.

Parken soll in naher Zukunft Geld kosten

Die Parkplätze am Illmensee werden in diesem Jahr noch kostenlos sein. Auf lange Sicht wird das Parken aber Geld kosten, so der Bürgermeister. Auch der Betrieb einer Badestelle bedeute Ausgaben für die Gemeinde. Diesen müssten Einnahmen gegenüberstehen.

Tourismus in Illmensee laut Bürgermeister im Aufwind

Die Umwandlung zur Badestelle werde sich auch im Winter auswirken. Der Zugang zum Bereich des bisherigen Seebades wird nun ganzjährig offen sein, sodass Wanderer und Spaziergängerinnen das Gelände nutzen können. Der Tourismus in Illmensee sei im Aufwind, so der Bürgermeister. Gäste schätzten die Gemeinde im Bodenseehinterland für ihre Ruhe und die Lage als Ausgangsort, zum Beispiel für Touren mit dem E-Bike.

Andere Kommunen haben Badestellen-Konzepte

In der Vorbereitung auf die Umwandlung zur Badestelle hat sich die Gemeinde Illmensee bei anderen Kommunen mit Erfahrung zu dem Thema informiert. Ähnliche Konzepte gibt es am Schlosssee in Salem (Bodenseekreis) und am Seepark in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen). Im Radolfzeller Ortsteil Güttingen (Kreis Konstanz) wird derzeit über das Baden am Buchensee diskutiert. Dieser könnte ebenfalls zu einer Badestelle werden. Die Stadt hat bisher keinen neuen Betreiber für das Bad gefunden. Der Radolfzeller Gemeinderat wird am 8. April beraten, wie es am Buchensee weitergehen soll.

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