Die Schweizerische Bodensee-Schifffahrt AG (SBS) ist mit dem Umsatz der vergangenen Saison unzufrieden. Das Unternehmen setzt deshalb nun auf eine Neuausrichtung. Unter anderem soll die Gastronomie ausgebaut werden. Die Schifffahrt wird als ein Standbein weiterbetrieben.
Normale Schifffahrt auf dem Bodensee bringt SBS zu wenig Geld ein
Die SBS hat im vergangenen Jahr mit rund 1,3 Millionen Schweizer Franken nur halb so viel verdient wie in anderen Jahren. Darum müsse sich die SBS neu ausrichten und Gastronomie sowie Eventschifffahrten ausbauen. Geplant ist zum Beispiel ein Angebot für Hochzeiten oder andere Feiern auf den Schiffen. Mit den Gewinnen daraus soll die normale Schifffahrt subventioniert werden. Denn mit Fahrten von A nach B verdiene man nicht genügend Geld, hieß es am Mittwoch. Die Kosten seien zu hoch: Der Diesel sei durch den Krieg in der Ukraine teurer geworden und auch die Personalkosten seien extrem gestiegen. Außerdem müsse investiert werden: Zwei Schiffe bräuchten einen neuen Antrieb. Dies koste rund 15 Millionen Schweizer Franken.
Unser Ziel ist es, mit Gastronomie und Charter das Geld zu erarbeiten, mit dem wir die Zukunft der Schifffahrt sicherstellen.
Auch personelle Wechsel stehen an
Drei bisherige Mitglieder der Geschäftsleitung verlassen das Unternehmen. Dazu gehört auch Silvan Paganini. Er sorgte zuletzt für Schlagzeilen, als er mit seinem sogenannten Schiffsbergeverein Romanshorn versucht hatte, das Dampfschiff "Säntis" nach 90 Jahren vom Grund des Bodensees zu heben. Paganini bestätigte auf SWR-Anfrage, dass er gekündigt habe und die SBS Ende März verlassen werde. Zu den Gründen wollte er sich nicht äußern. Von Seiten der SBS heißt es: "Eine strategische Neuausrichtung sowie eine neue organisatorische Aufstellung gehen leider oftmals auch mit personellen Wechseln einher." Auch der bisherige CEO, Benno Gmür, wird nach eigenen Angaben aus der Geschäftsleitung ausscheiden und sich auf seine Aufgabe als Verwaltungsratspräsident der SBS konzentrieren.
Die Geschäftsleitung muss flacher sein. Die Arbeit wird auf sechs Führungskräfte aufgeteilt.
Am Mittwoch erklärte Benno Gmür, dass das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren stark gewachsen sei: Von 100 auf 160 Mitarbeitende. Darum habe man die Struktur des Unternehmens verändern wollen.
Statt drei Geschäftsleitern werde es nun sechs geben. Damit gebe es flachere Strukturen und die Aufgaben seien auf mehr Schultern verteilt. In der Vergangenheit sei es zu organisatorischen Fehlern gekommen - wie falsche Personaleinteilung und verspätetes Essen. Dies sei ein Zeichen dafür, das der Verantwortungsbereich zu groß gewesen sei. Das werde man nun ändern.