Wertvolle und seltene Objekte

Wangener Stadtgeschichte: Museumsdepot eröffnet in Primisweiler

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Autor/in
Marlene Fuchs
SWR-Redakteurin Marlene Fuchs Autorin Bild

Am Internationalen Museumstag wird bei Wangen im Allgäu das Schaudepot des Stadtmuseums offiziell eröffnet. Dort lagern wertvolle Objekte aus Jahrtausenden der Stadtgeschichte.

Am Sonntag ist internationaler Museumstag. Ein Tag ganz im Zeichen der Kultur, so auch in Primisweiler, einem Teilort von Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg). Dort wird am Sonntag das Schaudepot eröffnet. Im Depot lagern teils wertvolle Gegenstände aus der Stadtgeschichte, die restauriert, aufbewahrt und geschützt werden müssen. Manche von ihnen finden anschließend ihren Weg in die Hauptausstellung im Stadtmuseum an der Eselmühle in der Wangener Altstadt. Finanziert wurde das Depot, das laut Stadt eine Lücke in der Museumslandschaft in Wangen schließt, von der Stadt und vom Leader-Projekt der EU. Seinen Platz hat es im ehemaligen Möbelgeschäft der Wangener Geschwister Titscher gefunden.

Vor dem Tag der offenen Tür am Sonntag hat sich SWR-Reporterin Marlene Fuchs auf einen Rundgang durch das Sammelsurium begeben.

Der "älteste Wangener" in der Depot-Ausstellung

Ein wichtiges Objekt im Depot ist gleich im Eingangsbereich des Hauptraumes zu sehen: Ein klassizistischer Schrank, der in Erd- und Blautönen gehalten ist und aus den 1850er-Jahren stammt. Hinter seinen Türen versteckt sich ein Stück Stadtgeschichte, das tausende Jahre zurückreicht. Es handelt sich um archäologische Funde, die im Museum keinen Platz gefunden haben, im Schaudepot aber prominent präsentiert werden. Darunter sind Werkzeuge aus der Steinzeit, römische Wandbemalungen – und der älteste Wangener. Oder eher kleine Fragmente von ihm.

"Man erkennt im Rest eines Schwertes einer keltischen Feuerbestattung Knochenpartikel, die sozusagen 'eingebacken' sind. Darum sagen wir, das ist der älteste Wangener."

 

Ältester Wangener im Schaudepot in Primisweiler
In den grünlichen Bronzestücken sind Knochenfragmente eingebrannt. Sie stammen von einer keltischen Feuerbestattung und sind mindestens 4.000 Jahre alt.

Entdeckt wurde dieses Relikt in den 1960er-Jahren von einem aufmerksamen Arbeiter bei Straßenbauarbeiten in Primisweiler, erzählt Aselmann. Nachgewiesen sei, dass es von einer keltischen Brandbestattung stammt und etwa 4.000 bis 4.500 Jahre alt ist.

Nicht ganz so alt, aber ebenfalls selten sind die weiteren Objekte der Wangener Stadtgeschichte im Depot. Etwa Musikinstrumente, Goldmünzensammlungen, Schützentafeln oder Gemälde.  

Schaudepot Wangen im Allgäu
Zahlreiche Schützentafeln bilden eine einmalige Sammlung im Depot. Bild in Detailansicht öffnen
Schaudepot Wangen im Allgäu
Die Goldsammlung der Firma Adler ist ausgestellt. Die Firma hat in Wangen lange Käse produziert. Bild in Detailansicht öffnen
Schaudepot Wangen im Allgäu
Die ehemalige Tür des Gefängnisses mit Einkerbungen ehemaliger Insassen. Bild in Detailansicht öffnen
Schaudepot Wangen im Allgäu
Gerettete Glasfenster eines Wangener Bürgerhauses. Bild in Detailansicht öffnen
Schaudepot Wangen im Allgäu
Stücke aus Jahrhunderten der Wangener Geschichte lagern im Depot. Bild in Detailansicht öffnen
Schaudepot Wangen im Allgäu
Manche Objekte geben noch Rätsel auf. So wie diese beiden kleinen Holtständer. Bild in Detailansicht öffnen

Bürgerinnen und Bürger stiften Erbstücke und Zufallsfunde

Die meisten Stücke im Museumsdepot stammen aus privaten Haushalten, entweder aus Nachlässen oder zufällige Funde, von denen keiner so recht weiß, was die Gegenstände einst einmal waren. Wie zum Beispiel im Fall von zwei kerzenständerförmigen Holzstatuetten. Nach einer Lösung des Rätsels aus der Wangener Stadtgeschichte wird noch gesucht. So lange sind die Objekte im Depot sicher verwahrt.

Am Sonntag kann das Depot in Primisweiler das erste Mal besichtigt werden. Ab 14 Uhr gibt es kostenlose Führungen sowie einen Festakt.

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