Ob Ausflugsbahn, Freizeitexpress, Bürgerbahn oder Dampflok. Zwischen Mai und Oktober haben Zugbegeisterte zwischen Bodensee und Oberschwaben diverse Möglichkeiten, an Sonn- und Feiertagen Ausflugsziele auf sonst nicht genutzten Strecken mit der Bahn zu erreichen. Zumal häufig das Fahrrad ohne Zusatzkosten mitgenommen werden darf.
Die Biberbahn hat neue Haltepunkte
Ab dem 1. Mai ist zwischen Bodensee und Donau wieder die Biberbahn unterwegs. Sie pendelt zwischen Mengen (Kreis Sigmaringen) und Stockach (Kreis Konstanz), wo man mit Umstieg weiter nach Radolfzell (Kreis Konstanz) kommt. Neue Haltepunkte gibt es auch: In Krauchenwies (Kreis Sigmaringen) und im Ortsteil Göggingen. Der neue Bahnsteig dort wurde von Bürgern, Vereinen und Unternehmen selbst finanziert und gebaut. Die Biberbahn verkehrt als Freizeitexpress seit 2021 wieder durchgängig in der Saison auf dem Abschnitt Stockach–Mengen.

Die Strecke ist Teil der historischen Ablachtalbahn, die ursprünglich von Radolfzell nach Mengen führte. Ihren Namen hat die Biberbahn von dem Tier, das in den Feuchtgebieten wie den Sauldorfer oder Krauchenwieser Seen entlang der Strecke einen idealen Lebensraum findet, dem Biber.
Saisonstart für zwei Ausflugs- und Museumsbahnen Biberbahn hat neuen Haltepunkt in Mühlingen-Zoznegg
Saisonstart zum 1. Mai: Die Biberbahn zwischen Stockach und Mengen hat einen neuen Haltpunkt in Mühlingen-Zoznegg. Die Öchsle-Bahn pendelt wieder zwischen Warthausen und Ochsenhausen.
Auch Moorbahn und Räuberbahn wieder unterwegs
In die Saison startet auch die Moorbahn zwischen Aulendorf, Bad Waldsee und Bad Wurzach im Kreis Ravensburg. Die Moorbahn führt durch das Wurzacher Ried, eines der bedeutendsten Hochmoore Süddeutschlands. Die gesamte Landschaft entlang der Bahnstrecke war jahrhundertelang geprägt vom Torfabbau.

Die Räuberbahn zwischen Aulendorf (Kreis Ravensburg) und Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) ist schon seit dem 27. April wieder in Betrieb. Sie hat ihren Namen von der Geschichte der Region. Die Gegend war im 19. Jahrhundert von großer Armut geprägt und von zahllosen Grenzen durchzogen. Hier konnten sich Räuber wie der legendäre Schwarz Vere gut verstecken, jenseits einer Grenze waren sie vor Strafverfolgung sicher. In der Räuberbahn werden die alten Geschichten wieder lebendig.

Strecken-Wiederbelebung: Nicht nur für Touristen ein Gewinn
Nicht nur Ausflügler profitieren von den Bahnstrecken wie der Moor- und Räuberbahn, die von Kommunen und Eisenbahnexperten nach jahrzehntelangem Dornröschchenschlaf wiederbelebt wurden. Auch viele Anwohner freuen sich über die Anbindung von kleinen Hinterlandgemeinden an Mittelzentren. Dahinter stecken zumeist auch unzählige Arbeitsstunden von Ehrenamtlichen.
Dampflok-Nostalgie mit dem Öchsle feiert Jubiläum

Im Jubiläumsjahr gibt es laut Vereinsangaben zahlreiche Sonderveranstaltungen, Ende Mai etwa fährt der Württembergische Sonderexpress, im September steht ein großes Bahnhofsfest auf dem Programm, im Oktober ist eine Schmalspur-Expo geplant.