Am Hafen in Friedrichshafen liegen Boote im Wasser. Der Himmel darüber sieht rötlich gefärbt aus. (Foto: SWR, Thorben Langwald)

Naturphänomen sorgt für besondere Stimmung

Sahara-Staub färbt den Himmel am Bodensee

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Es ist eine ganz besondere Stimmung an diesem Dienstag am Bodensee und in Oberschwaben. Denn die Wolken am Himmel geben einen rötlichen Schein ab - Schuld ist der Sahara-Staub.

Der Sahara-Staub kommt tatsächlich, wie der Name schon sagt, aus der gleichnamigen Wüste im Norden Afrikas zu uns herübergeweht. "Über Tunesien hält sich derzeit ein kräftiges Tiefdruckgebiet und das wirbelt Sahara-Staub in große Höhen auf", erklärt Wetterexperte Roland Roth von der Wetterwarte Süd im SWR. Durch die südliche Höhenströmung fliege der Staub zu uns und könne auf dem ein oder anderen Auto landen, so der Wetterexperte.

"Das ist schon eine ganz besondere Stimmung."

Ein paar Impressionen aus ganz Baden-Württemberg in einer Bildergalerie:

Bäume sind auf einem Berg zu sehen. Der Himmel darüber ist rötlich gefärbt. (Foto: SWR, Rebecca Lüer)
Bei Überlingen strahlt der Himmel rötlich - wegen des Sahara-Staubs. Rebecca Lüer Bild in Detailansicht öffnen
Seltene Fotomotive durch ungewöhnlichen Hintergrund - abgestorbener Baum vor Saharastaub-Himmel in Gomaringen (Kreis Tübingen). Harry Röhrle Bild in Detailansicht öffnen
Auch über Tübingen war der Himmel gelb. Matthias Neumann Bild in Detailansicht öffnen
Stellenweise war der Himmel tiefgelb wie in Pfullendorf-Denkingen (Kreis Sigmaringen). Alfred Knödler Bild in Detailansicht öffnen
Ein seltenes, aber völlig ungefährliches Wetterphänomen - hier über dem Überlinger Stadtteil Burgberg (Bodenseekreis). Rebecca Lüer Bild in Detailansicht öffnen
Dichte Wolken bei Überlingen über dem Bodensee. Durch das Sonnenlicht und den Staub ergibt sich ein besonderes Licht. Rebecca Lüer Bild in Detailansicht öffnen
Auch am Schnetztor in Konstanz war der Himmel rötlich vom Sahara-Staub verfärbt. Bild in Detailansicht öffnen
Sahara-Staub über den Dächern von Stuttgart. Foto: Matthias Roman Schneider Bild in Detailansicht öffnen
Blick vom Killesberg auf den Stuttgarter Kessel - gehüllt in Sahara-Staub. Foto: Eva Laun Bild in Detailansicht öffnen

Klimawandel begünstigt das Wetterphänomen

Fast schon mystisch, mit Ockertönen, Rottönen und einem bisschen grau sei die Stimmung, so der Wetterexperte begeistert im Interview. Neu ist das Wetterphänomen jedoch nicht. Doch durch den Klimawandel werde es begünstigt. Denn die Großwetterlagen blieben beständiger und es gebe häufiger als früher Süd- und Südwestströmungen, so Roland Roth. Daher könne es künftig öfter dazu kommen, dass Sahara-Staub zu uns geweht werde.

Bäume und Wald sind zu sehen, darüber ein rötlicher Himmel, der durch Sahara-Staub verfärbt ist. (Foto: SWR, Alfred Knödler)
Rötlich schimmert der Himmel in der Nähe von Denkingen bei Pfullendorf (Kreis Sigmaringen). Alfred Knödler

Trockenheit weiter ein Problem

Während der Sahara-Staub ein seltenes, aber harmloses Naturschauspiel ist, wird die derzeitige Trockenheit ein größeres Problem. Denn es hat über mehrere Wochen kaum geregnet. Und auch die Niederschläge am Dienstag reichten kaum aus, um den Pflanzen dringen benötigtes Wasser zu spenden, so Roland Roth. Und die Trockenheit wird nach seiner Einschätzung auch in der kommenden Woche weitergehen. Wann der nächste Landregen komme, sei derzeit noch nicht in Sicht. Stattdessen stehe das nächste Hochdruckgebiet schon wieder vor der Tür, so der Experte der Wetterwarte Süd.

Das ganze Interview mit Roland Roth zum Nachhören:

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SWR