
Der Vorsprung im Ziel war knapp, weil der 28-Jährige den Start verpatzt hatte. Am Ende reichte es trotzdem. Florian Roller, in seiner Karriere schon dreimal Weltmeister im Ruderboot auf dem Wasser, hatte bereits die schnellste Vorlaufzeit über die 2.000 Meter abgeliefert und war als Favorit ins WM-Finale gegangen. Er trat in der Kategorie bis 75 Kilogramm an.
Übers Internet mit anderen Athleten verbunden
Wegen der Corona-Pandemie fand die Indoor-Weltmeisterschaft bei den Athleten zu Hause statt. Florian Rollers Rudermaschine nimmt einen großen Teil seines Wohnzimmers ein. Das zweieinhalb Meter lange Sportgerät ist über ein Kabel mit dem Laptop verbunden. Die Daten werden über das Internet an den Veranstalter übertragen, der mithilfe einer sogenannten "Homerace-Software" die Positionen der Teilnehmer ermittelt und als kleine Boote darstellt, die gegeneinander fahren. Am Ende war das Boot des Konstanzer Studenten das erste im Ziel.
Während des Wettkampfs musste er sich selbst filmen und die Aufnahmen der Wettkampfleitung schicken. So sind faire Bedingungen für alle gewährleistet.
Trainiert zu Hause und auf dem Seerhein
Trotz der Corona-Pandemie hat er im Training nicht nachgelassen und jeden Tag trainiert. So hat er den Anschluss an die Weltspitze gehalten. "Wenn ich nicht indoor rudere, trainiere ich auf dem Seerhein", sagte Roller dem SWR. Neben seinem Masterstudium an der HTWG Konstanz trainiert er beim Ruderverein Neptun in Konstanz. Bei Wettkämpfen startet er für seinen Heimatverein Stuttgarter Rudergesellschaft.