Unternehmen treffen Job-Abkommen

Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen leiht Mitarbeiter von ZF

Stand

Von Autor/in Kristina Priebe

2024 war für Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen mit der Marke MTU ein Rekordjahr. Davon profitieren jetzt auch Mitarbeiter des angeschlagenen Autozulieferers ZF.

Arbeit gibt es dank der guten wirtschaftlichen Lage beim Motorenhersteller Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen genug. Das Unternehmen profitiert aktuell vom Boom in der Rüstungsindustrie. Rolls-Royce Power Systems stellt unteren anderem Großmotoren für Panzer und Schiffe im Militärbereich her. Nur Fachkräfte würden händeringend gesucht. Daher wolle das Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Autozulieferers ZF Friedrichshafen die Chance bieten, leihweise bei Rolls-Roys Power Systems mit der Marke MTU unterzukommen.

Dazu haben beide Unternehmen ein Abkommen geschlossen, teilte Vorständin und Arbeitsdirektorin Thelse Godewerth am Donnerstag im Anschluss an eine Betriebsversammlung mit. Möglich macht das außerdem der neue Tarifvertrag. Die Hoffnung sei, dass die Mitarbeiter langfristig in das Ursprungsunternehmen zurückkehren können.

ZF in Friedrichshafen steckt in der Krise

Der Tausch ist für die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freiwillig. Wann die Ersten den Einsatzort wechseln, wie viele es sein sollen und wie lange das Projekt läuft, ist noch unklar. Erst am Mittwoch hatte ZF wegen Sparmaßnahmen für Tausende Mitarbeiter kürzere Arbeitszeiten angekündigt.

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Bei Rolls-Royce Power Systems sind dagegen mehr als 100 Stellen unbesetzt, so Godewerth. Darüber hinaus investiere das Unternehmen unter anderem in eine neue Produktionslinie, die im kommenden Jahr in Betrieb gehen soll. Auch dafür würden Arbeitskräfte gebraucht.

Rolls-Royce Power Systems und ZF sollen profitieren

Aus Sicht des Betriebsratsvorsitzenden Thomas Bittelmeyer profitieren von diesem Abkommen nicht nur beide Unternehmen, sondern auch die Region Bodensee-Oberschwaben. "Es wäre etwas anderes, wenn es ein Mitbewerber wäre. Sind sie aber nicht", so Bittelmeyer. "Da können wir uns schon gegenseitig aushelfen. Auch wenn bei uns mal Krise ist."

IG-Metall begrüßt das Projekt

Der wirtschaftliche Erfolg von Rolls-Royce Power Systems sei etwas Besonderes in der ansonsten gebeutelten Branche, sagte die erste Bevollmächtigte der IG-Metall, Helene Sommer. Es brauche dringend eine neue Aufbruchstimmung, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu kämpfen. Daher begrüßte sie das Pilotprojekt zwischen ZF und Rolls-Royce Power Systems als eine pragmatische Lösung.

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