Nach knapp drei Jahren Planung ist der neue Rettungshubschrauber-Standort Deggenhausertal-Wittenhofen (Bodenseekreis) nun vom Tisch, das berichtete der Südkurier. Das Innenministerium und die Gemeinde Deggenhausertal bestätigen die gescheiterten Pläne.
Planung einer Rettungswache bringt Umzug ins Stocken
Die Gemeinde Deggenhausertal wollte, dass neben dem Standort für die Luftrettung auch eine neue Rettungswache gebaut wird. Die Prüfung für den Bau der Rettungswache stockt aber, ein Gutachten fehlt noch. Das Land will nun nicht länger warten und prüft alternative Standorte für den Hubschrauber, auch in den Nachbarkreisen. Fabian Meschenmoser, Bürgermeister der Gemeinde Deggenhausertal, ist enttäuscht. Es sei schade für die Region Bodensee-Oberschwaben, dass der Rettungshubschrauber nicht ins Deggenhausertal verlegt werde.
Umzug von "Christoph 45" soll Luftrettung optimieren
Mit der Verlegung des Hubschrauber-Standorts weg vom See in Friedrichshafen zurück ins Hinterland soll die Luftrettung in der Region verbessert werden, so die Begründung des Innenministeriums für den geplanten Umzug. Das Ministerium beruft sich dabei auf eine Studie, wonach mit einer Verlegung des Hubschraubers mehr nach Norden auch Orte im Kreis Sigmaringen schneller zu erreichen seien.
Klinikum Friedrichshafen ist gegen den Umzug
Das Klinikum Friedrichshafen bleibt bei seiner Haltung, dass "Christoph 45" am Bodensee bleiben sollte. Auch aus finanziellen Gesichtspunkten. Es sei nicht nachvollziehbar, dass bei stark belasteten Haushalten eine seit 40 Jahren sehr gut funktionierende Infrastruktur am Standort Friedrichshafen durch einen millionenschweren Neubau andernorts ersetzt werden soll, heißt es vom Klinikum.
Als Alternative zur Gemeinde Deggenhausertal könnte auch Bavendorf im Kreis Ravensburg ein möglicher neuer Standort für den Rettungshubschrauber werden. Das Landratsamt Ravensburg untersucht nach eigenen Angaben diese Möglichkeit.