In einigen Kommunen am Bodensee und in Oberschwaben finden am Mittwoch Mahnwachen statt. In Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht ist die Synagogengemeinde Konstanz am Vormittag zu einer öffentlichen Gedenkstunde auf dem jüdischen Friedhof zusammengekommen. Am 9. November 1938 wurde durch die SS die Synagoge in Konstanz niedergebrannt.
Auch die Initiative Stolpersteine ruft zu einer Mahnwache in Konstanz auf. Außerdem hatte sie Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, in Konstanz Stolpersteine zu putzen. Zum Gedenken an die Menschen, die von den Nazis ermordet wurden, sollten an jedem Stein Kerzen entzündet und Blumen niedergelegt werden. Die Aktion fand zeitgleich bundesweit statt.
Judenverfolgung in Laupheim und Bad Buchau
Auch im Kreis Biberach, mit den großen jüdischen Gemeinden Laupheim und Bad Buchau, wurden Synagogen zerstört, jüdische Geschäfte geplündert, Menschen wurden verschleppt und ermordet, schreibt das Bündnis für Demokratie und Toleranz im Kreis Biberach. Die Polizei habe nicht eingegriffen, heißt es weiter, kaum jemand habe den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern geholfen. Sie waren schutzlos der Willkür des Staates und dessen Bürgerinnen und Bürgern ausgeliefert.
Schalom-Tage im Museum Laupheim beginnen
In Bad Buchau und in Laupheim fanden am Mittwochabend auf dem jüdischen Friedhof Gedenkfeiern zur Reichspogromnacht statt. Im Museum Laupheim beginnen damit auch die Schalom-Tage. Das gemeinsame Gedenken an die Zerstörung der Laupheimer Synagoge stehe im Zentrum. Am 10. November gibt es im Museum eine thematisch passende Filmvorführung. Gezeigt wird der Film "Die Stille schreit".