Einige Feuerwehren in der Region beteiligen sich an einer Hilfsaktion für den Katastrophenschutz der Ukraine. Im Kreis Konstanz habe man laut dem stellvertretenden Konstanzer Kreisbrandmeister insgesamt zwei Lastwagen und einen Anhänger mit Material vollgepackt. Darunter seien Schutzkleidung, wie Helme und Jacken aber auch zwei Pumpen - unter anderem von den Feuerwehren in Engen und Stockach. Die Feuerwehr Konstanz steuerte Ausrüstung wie Geräte zur Löschschaumerzeugung und Stahlrohre bei. Auch aus dem Kreis Ravensburg und im Bodenseekreis wurden Gerätschaften gespendet.
Der Geschäfts- und Feuerwehrmann Alexander Ernst aus Fellbach bei Stuttgart hat die Initiative gestartet. Mit großen Erfolg: Jede vierte Feuerwehr in Baden-Württemberg beteilige sich an der Aktion.
"Der Katastrophenschutz braucht momentan dringend hydraulische Rettungsgeräte, weil so viele Häuser einstürzen. An sowas denkt man hier als Feuerwehrmann gar nicht."
Die Materialien werden in Fellbach bei Stuttgart gesammelt, anschließend an die ukrainische Grenze gebracht und an den dortigen Katastrophenschutz übergeben. Die Hilfsaktion wird vom Landesfeuerwehrverband und dem deutschen Städtetag unterstützt.
Hunderte Kartons in Konstanz gepackt
Im Kreis Konstanz haben sich Menschen über eine Facebook-Gruppe solidarisiert. Zusammen mit dem Landkreis Konstanz sammelten sie Spenden, unter anderem an der Fähre oder auch auf der Insel Reichenau.

Am Montag wurden dort bereits rund 100 Kartons gepackt - am Dienstag noch viele mehr, sagt Denis Skorput, er ist zuständig für die Sammelstellen. Mit dabei sei alles, was den Menschen dort helfen könnte, etwa Zahnpasta, Klopapier, Babykleidung oder Schlafsäcke.
Alle Pakete werden vorerst in eine Lagerhalle gebracht. Am Freitag sollen dann die ersten Hilfsgüter Richtung Ukraine rollen.
Auf einer zentralen Internetseite informiert die Stadt Konstanz zudem laufend über Spendenaktionen und Hilfsmöglichkeiten.
Wolfgang Ponto von "H.O.P.E." holt ukrainische Kinder nach Deutschland
Auch Wolfgang Ponto, Vorsitzender der Hilfsorganisation "H.O.P.E." in Wangen im Allgäu, möchte bestmöglich unterstützen. Er hat am Dienstagmorgen drei ukrainische Kinder von der ukrainisch-polnischen Grenze nach Deutschland gebracht. Und er möchte weitere Flüchtlingskinder in Prag abholen, sechs Kinder und ihre Mutter aus der ukrainischen Stadt Lwiw.
Wolfgang Ponto und sein Verein "H.O.P.E." helfen seit mehreren Jahren kranken Kindern in der Ukraine mit medizinischen Geräten, Salben oder klinischer Bettwäsche. Er will nun Hilfstransporte für die Bevölkerung in Lwiw und Kiew organisieren.
Irina Mallon aus Uhldingen organisiert einen Hilfstransport
Irina Mallon wuchs in der Ukraine auf und kam vor 20 Jahren in die Bodenseeregion. Einige ihrer Freunde und Verwandten sitzen im Kriegsgebiet fest. Nun will Irina Mallon helfen.
Aufgewachsen ist Irina Mallon in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Sie lebte allerdings auch in Moskau – sie kennt also beide Länder, die Ukraine und Russland, gut. Ihre ukrainische Heimatstadt wird seit dem Wochenende immer wieder von russischen Soldaten angegriffen.
Einige ihrer Verwandten suchen in einem Gemüsekeller Schutz. Im Moment hat ihre Familie noch genug zu essen, doch das geht nicht allen Ukrainern so, sagte Irina Mallon am Montag. SWR-Moderatorin Karin Wehrheim hat sie im Gespräch am Montag erzählt, was sie von Freunden und Verwandten aus der Ukraine hört:
Die Ukrainerin telefoniert regelmäßig mit Freunden und ihrer Familie. Sie rechnet nicht damit, dass sie aus der Ukraine flüchten werden. Sie sitzen in der Ostukraine fest.
"Die Wege sind abgeschnitten. Es ist sicherer, in einem Keller zu sitzen, als nach Westen zu fahren."
In Telefongesprächen hat sie erfragt, was die Menschen in der Ukraine gerade dringend benötigen. Irina Mallon sammelt Hilfsgüter und stellt einen Transport auf die Beine. Dafür steht sie mit anderen Helfern aus der Region Bodensee-Oberschwaben in Kontakt.