Frei laufende Hunde können zur Gefahr für Wildtiere im Wald werden. Jäger in Oberschwaben warnen deshalb davor, Hunde frei laufen zu lassen. Der Ravensburger Kreisjägermeister Peter Lutz kennt zwei aktuelle Fälle aus dem Raum Amtzell. Dort seien ein junges und ein ausgewachsenes Reh von Hunden gerissen worden.
Nur 13 Rehkitze überleben in Aufzuchtstation
Auch der Betreiber der Aufzuchtstation für Rehkitze in Bad Wurzach berichtete dem SWR kürzlich von zahlreichen Jungrehen, die im Sommer von Hunden schwer verletzt oder getötet worden seien. Vor allem deswegen hätten bei ihm von 39 Rehkitzen, die in diesem Jahr von Jägern bei ihm abgegeben wurden, nur 13 überlebt.

Hundehalter zeigen oft keine Einsicht
Kreisjägermeister Lutz weiß nicht, wie viele Rehe frei laufenden Hunden zum Opfer fallen. Die Dunkelziffer sei hoch, vermutet er. Denn Hundehalter hätten kein Interesse, einen Vorfall zu melden. Vielmehr würden viele von ihnen behaupten, "so etwas macht mein Hund nicht." Oder die Hundebesitzer bekommen erst gar nicht mit, dass ihr Vierbeiner ein Wildtier getötet hat, sagen Jagdexperten. Sie erklären, Hunde reißen nicht nur Rehe, sondern auch andere in freier Natur lebende Tiere wie etwa Hasen.
"Viele Hundehalter sind unbelehrbar."
Oft bekämen Jäger auch zu hören "mein Hund will nur spielen“, wenn er frei herum springt. Der Landesjagdverband Baden Württemberg erklärt dazu: "Das Spiel des Hundes ist angeboren und dient dem Erlernen des Beutemachens – wie bei seinem wilden Verwandten, dem Wolf."

Hunde an die Leine nehmen
Der Landesjagdverband appelliert an Hundehalter, ihre Tiere an der Leine zu führen. Sollten Wildtiere gefährdet werden, drohe ein Bußgeld. Im Wiederholungsfall könne sogar eine Straftat vorliegen.