Schild ZfP in Bad Schussenried (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Thomas Warnack)

Fluchtfälle häufen sich

Entflohene Patienten aus ZfP Ravensburg: "kein Negativtrend"

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Vier Mal ist es Straftätern in den vergangenen Monaten gelungen, aus dem Zentrum für Psychiatrie in Ravensburg zu fliehen. Die Verantwortlichen sehen darin keinen negativen Trend.

Polizei, Staatsanwaltschaft und das Zentrum für Psychiatrie in Ravensburg-Weißenau (ZfP) sehen in der jüngsten Serie von entflohenen Straftätern keinen negativen Trend. Das ist laut einer gemeinsamen Mitteilung das Ergebnis eines Gesprächs zwischen den Verantwortlichen. In den vergangenen zwei Monaten sind mehrere Straftäter aus der Einrichtung entflohen. Sie wurden alle wieder gefasst.

Die Zahl der flüchtigen Patienten sei auf einem stabilen, niedrigen Niveau, wird der Geschäftsführer des ZfP Südwürttemberg, Dieter Grupp, in der gemeinsamen Mitteilung zitiert. Und das trotz stetig steigender Belegungszahlen in den vergangenen Jahren, heißt es weiter.

Lockerungen für Patienten sind rechtlich vorgeschrieben

Man sei im Rahmen der Therapie an rechtlich vorgeschriebene Lockerungen für die Patientinnen und Patienten gebunden. Diese Lockerungen erfolgten nach ärztlicher Beurteilung in kleinen Stufen. Ausgangserleichterungen könnten nur bei einer guten Gesamtprognose und einer gleichzeitig geringen Risikobewertung eingeräumt werden, so Grupp. Diese Erleichterungen könnten jederzeit zurückgenommen werden.

Dennoch könne nie ausgeschlossen werden, dass Patienten vereinbarte Regelungen nicht einhalten und sich unerlaubt entfernen oder von einem erlaubten Ausgang nicht mehr zurückkehren. So geschehen beispielsweise im November: Zwei Patienten aus der Psychiatrie in Ravensburg war während ihrer Ausgänge die Flucht gelungen. Sie wurden kurze Zeit später wieder gefasst.

Öffentliche Fahndung nach Entflohenen teilweise nötig

Trete dieser Fall ein, müssten die Entflohenen so schnell wie möglich wieder in die Klinik zurückgebracht werden, so der Leitende Oberstaatsanwalt der Ravensburger Staatsanwaltschaft, Alexander Boger. Wenn nötig werde dafür auch öffentlich gefahndet. Das bedeute aber nicht direkt, dass der Entflohene besonders gefährlich sei. Im Dezember wurde ein Patient nach einer öffentlichen Fahndung in Österreich aufgefunden. Er entkam zuvor aus dem ZfP.

Für die Fahndung ist dann die Polizei zuständig. Man orientiere sich bei der Suche immer am Einzelfall, so der Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer.

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