Ratten gehören in manchen Städten in der Region Bodensee-Oberschwaben fast schon zum Ortsbild. Bürgerinnen und Bürger sind besorgt oder klagen über Gestank. Von einer Rattenplage könne aber nicht die Rede sein, heißt es aus den Rathäusern in Ravensburg und Biberach.
Baustellen und Hochwasser bringen Ratten an die Oberfläche
Schädlingsbekämpfer Theo Fleschhut aus Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) beobachtet aktuell viele Ratten in den Städten zwischen Bodensee und Ulm. Sie seien auch deshalb sichtbarer, weil das Junihochwasser sie aus dem Boden vertrieben habe. Außerdem sei es ihnen wegen Baustellen für die Breitband- oder Wärmeversorgung im Untergrund vielerorts zu unruhig.
Ratten folgten dem Nahrungsangebot. Gelbe Säcke mit oftmals nicht gereinigten Lebensmittelpackungen, die teilweise tagelang in den Innenstädten bis zu Abholung stehen, würden Ratten anlocken. Genauso wie Essensreste, die durch die Toilette oder auf dem Kompost entsorgt würden. Diese Futterquellen seien für die Tiere attraktiver als Giftköder in der Kanalisation. Die Städte Ravensburg und Biberach appellieren daher, bei der Müllentsorgung umsichtig zu sein.
Essensreste in der Kanalisation können Ratten anlocken
Schädlingsbekämpfer Fleschhut rät im Haushalt und Garten zu einigen Vorsichtsmaßnahmen. Brennholzstapel sollten frei und nicht an der Hauswand stehen, damit keine geschützten Nischen für Ratten bleiben. Essensreste sollen nicht über die Toilette entsorgt werden, weil das Ratten aus der Kanalisation anziehen könne, zudem gehörten keine gekochten Nahrungsmittel in den Kompost.