Laut Anklage soll der Angeklagte den 46-jährigen Familienvater in dessen Wohnhaus bei Hohenfels (Kreis Konstanz) durch zahlreiche Schläge mit einem Beil auf den Kopf getötet haben. Auch den neun und 13 Jahre alten Söhnen des Opfers, die Zeugen der Tat wurden, soll der Angeklagte schwere Kopfverletzungen zugefügt haben. Die Kinder überlebten.
Detaillierte Aussage des älteren Sohnes
Der ältere der beiden Söhne machte zum Prozessauftakt seine Aussage vor dem Landgericht Konstanz. Der Angeklagte, ein ehemaliger Mitarbeiter im Gartenbaubetriebs des Vaters in Hohenfels, habe an einem Samstagmittag im Januar an der Tür geklingelt und den Vater sprechen wollen. Der sei aber nicht da gewesen. Der Angeklagte habe sich nicht abwimmeln lassen und sei ins Haus gekommen. Der Junge sprach von einer Axt, mit deren stumpfen Ende der Angeklagte ihn mehrmals auf den Kopf geschlagen habe. Der neunjährige Bruder habe sich oben im Bad versteckt und den Vater angerufen. Der kam wenig später und sei auch mit dem Beil angegriffen worden, danach auch der kleine Bruder. Der 13-Jährige habe sich dann zum benachbarten Haus des Opas geschleppt, um Hilfe zu holen.
Sohn wollte öffentlich aussagen
Der 13-jährige Sohn hatte eine Prozessbegleiterin an seiner Seite. Er sagte dem Richter, dass er sich öffentlich zu den Fragen äußern wolle. Eine Aussage per Video aus einem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Nebenraum lehnte er ab.
Angeklagte äußert sich zur Sache nicht
Angeklagt ist ein 36-jähriger Mann. Er machte am ersten Prozesstag nur Angaben zu seiner Person und nicht zur Sache. Der Rumäne lebt seit zehn Jahren in Deutschland. Für ihn übersetzt eine Dolmetscherin im Gericht.
Motiv vermutlich Habgier
Laut Anklageschrift war Habgier das Motiv. Der Angeklagte soll es auf Geld abgesehen haben, das er im Haus vermutete. Im Prozess am Landgericht Konstanz sollen 38 Zeugen und vier Sachverständige gehört werden. Der neunjährige Sohn des Opfers wird nicht aussagen. Es sind neun Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll Ende Oktober fallen. Alfred Knödler berichtete für das SWR-Fernsehen vom Prozess.