Das baden-württembergische Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn einigten sich eigenen Angaben zufolge am Mittwochnachmittag, eine Woche vor dem Start des bundesweiten Tickets für Nahverkehrszüge.
"Wir sind sehr froh, dass wir im Sinne der Fahrgäste diese Lösung gefunden haben."
Gäubahn ist Fern- und Nahverkehr
Hintergrund der unklaren Lage war, dass seit Ende 2017 auf der Gäubahn Intercity-Züge fahren, die sowohl als Fernverkehr als auch als Nahverkehr gelten. Die Zugverbindungen haben jeweils eine IC-Nummer und eine RE-Nummer, die Reisenden entweder ein Fernverkehrsticket oder eines für den Nahverkehr wie das Baden-Württemberg-Ticket. Das ist bundesweit kein Einzelfall. Ähnliche Verbindungen gibt es auch rund um Berlin, bei Bremen, Rostock, Weimar und Siegen.
Bei der Gäubahn Stuttgart-Singen zahlt das Land Baden-Württemberg als Besteller des Nahverkehrs der Deutschen Bahn den Einnahmeausfall für jeden Reisenden mit Nahverkehrsticket. Ob es das beim 9-Euro-Ticket, das der Bund versprochen hat, auch tut, teilte das Ministerium am Mittwoch nicht mit.
DB-App hatte gewarnt: "9-Euro-Ticket gilt auf Gäubahn nicht"
Wie viele Fahrgäste jährlich die touristisch beliebte Strecke von der Landeshauptstadt an den westlichen Bodensee mit Nahverkehrstickets nutzen, dazu schweigt die Bahn, aus Wettbewerbsgründen, so die Sprecherin. In der Bahn-App und auf der Online-Seite der Bahn hatte es bis eine Woche vor dem Start de 9-Euro-Tickets geheißen, für Fahrten zwischen Stuttgart und Singen ab 1. Juni sei es nicht gültig.

Mit den 9-Euro-Tickets können Fahrgäste im Juni, Juli und August im öffentlichen Nahverkehr durch ganz Deutschland fahren - für 9 Euro pro Monat. Nach Angaben der Bahn wurden bis Dienstag mehr als eine Million der Sondertickets verkauft. Mit dem Angebot will die Bundesregierung Bürger angesichts der Inflation entlasten und den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen.