Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs veränderte sich die Bevölkerungsstruktur von Biberach deutlich. "Anfang der 60er-Jahre bestand circa ein Drittel der Biberacher Bevölkerung aus Flüchtlingen und Vertriebenen", sagt der Biberacher Museumsdirektor Frank Brunecker. Von 21.000 Biberachern waren 6.000 Menschen aus den ehemaligen deutschen Gebieten in Osteuropa nach Oberschwaben gekommen. Sie kamen aus Schlesien, Ostpreußen, Pommern oder Böhmen.
Fremde bringen eigene Bräuche und Gewohnheiten mit
Die neuen Biberacherinnen und Biberacher waren nicht immer beliebt. Denn sie sprachen nicht nur kein Schwäbisch sondern hatten Gewohnheiten, die fremd waren. Jahrzehnte lang galten viele in Biberach, aber auch anderswo als Menschen zweiter Klasse und wurden abfällig behandelt. In der Sonderausstellung im Mai soll gezeigt werden, wie die Einwanderer das kulturelle Leben in Biberach veränderten und bereicherten.
Geplant sind Hörstationen mit Stimmen von Zeitzeugen, Erinnerungsstücke und historische Filmaufnahmen. Wer sich beteiligen will, soll direkt mit dem Museum Biberach Kontakt aufnehmen.
Museumsdirektor Frank Brunecker erklärt im Interview mit SWR4-Moderatorin Thea Thomiczek, was die Ausstellung zeigen soll.