Männer gehen auf einem Weg zu einer Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christoph Schmidt)

Unterkünfte bleiben bestehen

Wieder mehr Geflüchtete am Bodensee und in Oberschwaben

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Die Zahl der Geflüchteten in der Region Bodensee-Oberschwaben nimmt wieder zu. Zusätzliche Unterkünfte bleiben deshalb in Singen und Konstanz erhalten.

Die Kreise in der Region Bodensee-Oberschwaben bereiten sich auf die Aufnahme von mehr Flüchtlingen vor. Das Migrationsministerium hat sie aufgefordert, Unterbringungsplätze bereitzustellen. Die Erstaufnahmeeinrichtungen seien voll, heißt es aus dem Landes-Migrationsministerium. Die Flüchtenden werden nach festen Quoten auf die Landkreise verteilt. So muss beispielsweise der Kreis Biberach 2,1 Prozent der in Baden-Württemberg angekommenen Flüchtlinge aufnehmen.

Unterkünfte bleiben bestehen

Wie der Konstanzer Landrat Zeno Danner am Montag im Kreistag mitteilte, kommen nicht mehr 30 Flüchtlinge pro Monat, sondern um die 50. Außerdem rechnet er mit 40 afghanischen Ortskräften und 23 sogenannten Kontingentflüchtlingen bis Jahresende. Der Kreistag beschloss deshalb den Erhalt zusätzlicher Reserve-Gemeinschaftsunterkünfte in Singen und Konstanz.

"Wir waren dabei, Kapazitäten rückzubauen, und das haben wir jetzt gestoppt, um nachher nicht ohne Aufnahmekapazitäten dazustehen."

Parallel dazu erneuere man derzeit Gemeinschaftsunterkünfte, wie etwa in Radolfzell, so Danner. In Konstanz hingegen sei unklar, ob eine alte Unterkunft noch erneuert werden könne, weil man den Platz angesichts der Lage möglicherweise schneller brauche.

Zahl der Geflüchteten steigt seit dem Frühling

In einer Vorlage für den Kreistag Ravensburg werden verschiedene Gründe für die steigenden Flüchtlingszahlen angeführt: Neben der angespannten weltpolitischen Lage etwa auch Corona-Maßnahmen, die zu weniger Platz in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen führen. Zudem sei ein Großteil der Landeserstaufnahmeeinrichtungen abgebaut und Geflüchtete würden schneller an die Kreise verteilt. Die Vorlage sieht im Zuge der Entwicklungen bis zu 17 neue Stellen im Kreis vor.

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SWR