Der Kran- und Baumaschinenspezialist Liebherr hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben einen neuen Umsatzrekord erzielt: Mehr als 12,5 Milliarden Euro. Das waren 950 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, die Wachstumsrate lag bei acht Prozent. Das geht aus dem Geschäftsbericht für 2022 hervor, der am Montag vorgestellt wurde. Liebherr ist nach eigenen Angaben einer der größten Baumaschinenhersteller der Welt, produziert aber auch Kühlschränke und arbeitet in den Bereichen Luftfahrt und Verkehrstechnik. Die Firmengruppe hat mehrere Standorte in Oberschwaben und am Bodensee, unter anderem in Biberach und Lindau.
Weltweit 51.000 Beschäftigte
In einer Mitteilung zu den Geschäftszahlen spricht das Unternehmen von schwierigen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr: Rapide gestiegene Lebensmittel- und Treibstoffpreise sowie die anhaltende Corona-Pandemie und damit verbundene regionale Lockdowns hätten die wirtschaftliche Entwicklung belastet. Trotzdem sei der Umsatz in zehn von 13 Geschäftsfeldern teils deutlich gestiegen. Besonders in den USA, Kanada und Brasilien, aber auch in Italien und den Niederlanden habe man zulegen können. Trotz Umsatzrekord sei der Gewinn 2022 deutlich zurückgegangen. Es fiel von 545 Millionen Euro auf nun zwei Millionen Euro.
Erneut gewachsen sei die Zahl der Beschäftigten: Zum Jahresende 2022 beschäftigte Liebherr weltweit rund 51.000 Menschen, 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr als im Vorjahr.
Entwicklung alternativer Antriebe für Baumaschinen und Kräne
Das Unternehmen investierte laut Geschäftsbericht 588 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Ein Schwerpunkt seien weiterhin alternative Antriebe. So arbeitet Liebherr am verstärkten Einsatz von hydrierten Pflanzenölen. Der aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen Kraftstoff kann in vielen Liebherr-Baumaschinen und Kränen genutzt werden. Eine Neuheit ist der mit einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor betriebene Raupenbagger.
Investitionen in Standorte
Investitionen in Höhe von mehr als 860 Millionen Euro flossen in die Produktionsstätten und das weltweite Vertriebsnetz. In Ehingen (Alb-Donau-Kreis) zum Beispiel wurde eine neue Reparaturniederlassung eröffnet, der erste Schritt einer großflächigen Werkserweiterung am Standort Ehingen.