Den Anfang macht SWR-Redakteurin Karin Wehrheim. Sie hat das gerade neu erschienene Buch "Als wir uns die Welt versprachen" von Romina Casagrande gelesen. In dem Buch geht es um Schwabenkinder - Kinder aus armen Bergbauernfamilien in Vorarlberg, Südtirol, der Ostschweiz und Liechtenstein, die einst nach Oberschwaben marschierten, um sich dort auf Höfen zu verdingen.
Langer Marsch und harte Arbeit
Bis zu einer Woche waren die Südtiroler Kinder, um die es in dem Buch geht, unterwegs, bis sie auf dem Viehmarkt in Ravensburg ankamen. Von dort nahmen oberschwäbische Bauern sie mit auf ihre Höfe, wo sie teils kräftig zupacken mussten.
In dem Buch "Als wir uns die Welt versprachen" geht um Edna und wie die Erfahrung als Schwabenkind sie geprägt hat. Sie lebt in einem kleinen Häuschen in Südtirol, nur mit dem sprechenden Papagei Emil zusammen. Alt ist sie und etwas wunderlich. Eines Tages entdeckt Edna in einer Zeitschrift das Foto von Jacob, sie erkennt ihn an seinem herabhängenden Augenlid, das er schon als Kind hatte.
Der gleiche Weg wie damals
Daraufhin macht sich Edna mit Papagei Emil auf den Weg. Sie sagt niemandem, dass sie nach Ravensburg will, wo sie als zehnjähriges Schwabenkind auf den Hof eines Großbauern Jacob getroffen hatte. Für die alte Edna wird die Reise abenteuerlich, sie trifft eine Motorradgang und Lebenskünstler - und immer wieder kommen ihre Erinnerungen.
Auf dem Weg zum Bestseller
Als "sehr lesenswert" empfiehlt Karin Wehrheim den Roman. Gerade erst erschienen, ist das Buch bereits in mehrere Sprachen übersetzt worden. Die Autorin Romina Casagrande ist 43 und lebt wie Edna in Südtirol. Und sie hat auch Papageien. Den Weg der Schwabenkinder über die Alpen nach Oberschwaben ist sie für ihr Buch selbst gegangen.