Zusammen mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg will das Museum Laupheim mit der neuen Dauerausstellung die Beziehungsgeschichte von Juden und Christen erlebbar machen. Die Kosten der Sanierung und der neu konzipierten Dauerausstellung belaufen sich laut Stadtverwaltung auf insgesamt zwei Millionen Euro. Der größte Batzen ist für die neue Dauerausstellung gedacht: rund 1,6 Millionen Euro kostet sie, 625.000 Euro übernimmt der Bund.
Museumsleiter: "Komplett neuer Schwerpunkt"
Von dem eigentlichen Museum in Laupheim ist nicht viel übrig geblieben. Es ist eine einzige große Baustelle. Die Wände sind kahl, manche Decken nicht mehr verkleidet und von Exponaten ist derzeit auch nichts zu sehen. Seit Dezember hat das Museum geschlossen und wird komplett umstrukturiert. Museumsleiter Michael Niemetz hat große Erwartungen: "Das ist ein komplett neuer Schwerpunkt mit Einzelbiografien, mit Beziehungsgeschichten", erläutert er.

Interaktive Dauerausstellung - Besucher als Entdecker
Die neue Dauerausstellung soll kein weiterer Holocaust-Gedenkort werden, sondern die gesamte Geschichte von Juden und Christen widerspiegeln. Dabei setzt Projektleiterin Paula Lutum-Lenger vor allem auf Interaktion: "Die Besucher und Besucherinnen werden selber aktiv. Sie sind Entdecker, sie sind Forscher. Sie lernen etwas an den interaktiven Stationen."
Museum hat künftig persönliche Schicksale im Fokus
Das Museum setzt künftig mehr auf Schicksale, beleuchtet einzelne Beziehungen zwischen Christen und Juden. So soll eine Wand viele Namen von Menschen aus der Laupheimer Bevölkerung zieren - nicht nur Namen von Juden sollen darauf zu sehen sein. Cornelia Hecht-Zeiler vom Haus der Geschichte setzt auf Diversität. Sie arbeitet an der Neukonzeption der Dauerausstellung mit. "Um einfach zu zeigen, diese Stadt ist bunt. Vielleicht finden Menschen sich dann auch in Erzählungen wieder", sagt sie.

Für die neue Ausstellung wird außerdem eine eigene App entwickelt. Sie kann nicht nur im Museum genutzt werden, sondern auch als Hilfe für einen historischen Stadtrundgang. Das Museum zur Geschichten von Christen und Juden soll im Herbst 2023 wieder öffnen.