Der Krieg führte zu harten Sanktionen gegen Russland, einem Hauptexporteur für Dünger. Damit stieg auch der Preis für Erdgas, ein wichtiger Bestandteil von Dünger. Landwirte wie Joachim Kapler haben noch einige Säcke Mineraldünger auf Lager, aber sein Vorrat reicht nicht mehr lange. Dann muss der Landwirt aus Baienfurt (Kreis Ravensburg) Nachschub kaufen und das wird teuer.
Gülle und Mist hat der Bauer genug. Aber davon darf er laut EU-Düngeverordnung maximal nur 170 Kilogramm pro Hektar und Jahr ausbringen. Der Landesbauernverband fordert Angesichts der Düngemittelverknappung, dass die Höchstgrenze auf 230 Kilogramm erhöht wird.
"Wir brauchen für solche Regionen, wie wir es sind, Ausnahmeregelungen, mehr Wirtschaftsdünger einsetzen zu dürfen, um nichts so abhängig zu sein von einem internationalen Düngemarkt."
Allerdings: Der Naturschutzbund NABU ist strikt dagegen, wenn wieder mehr Gülle auf die Felder käme. Die Begrenzung des Düngers in Form von Gülle habe man schließlich nicht eingeführt, um die Landwirte zu drangsalieren, sagt Sabine Brandt vom Naturschutzbund NABU Allgäu-Donau-Oberschwaben. Vielmehr diene die Begrenzung dem Trinkwasserschutz, dem Oberflächenschutz und dem Schutz der Böden. Auch das Landwirtschaftsministerium hält es für ausgeschlossen, dass die EU einer Ausnahmeregelung zustimmen würde.