In einer Mitteilung des Landkreises Lindau berichtet Stegmann, dass in den vergangenen Tagen viele Helferinnen und Helfer auch in Lindau stundenlang umsonst gewartet hätten. Für den Landkreis Lindau sei zweimal die Ankunft von Flüchtlingen angekündigt worden - zuletzt für Montagmorgen um 5 Uhr, so der Landrat. Auch dieser Bus sei nicht angekommen, man wisse nicht mal, ob er losgefahren sei. Ehrenamtliche Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes hätten Essen vorbereitet, Dolmetscher bereitgestanden.
"Stundenlanges Warten ohne eine Information ist sehr frustrierend - vor allem, wenn das einfach abgestellt werden könnte."
Landrat fordert Erreichbarkeit der Busfahrer
Es sei für ihn absolut nachvollziehbar, dass in der aktuellen Situation Abläufe und Prozesse nicht von Anfang an reibungslos funktionieren könnten und von allen Helferinnen und Helfern Flexibilität gefordert sei, so der Landrat. Das vergebliche Warten aber sei frustrierend und könne relativ einfach abgestellt werden.
Stegmann fordert eine direkte Erreichbarkeit der Busfahrer. Die Landratsämter bräuchten Handynummer, Name des Busunternehmens und Kfz-Kennzeichen des Busses, außerdem müsste der Start des Transfers mitgeteilt. Schon seit längerem würden die Landräte eine Erreichbarkeit der Busfahrer fordern. Das habe der Bund aber schon mehrfach abgelehnt. Auch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration habe sich mit der Forderung nach Erreichbarkeit der Busfahrer bereits an den Bund gewandt.
Wartende Helfer in mehreren Landkreisen und Städten
Landrat Elmar Stegmann spricht mit seiner Kritik nicht nur für den Landkreis Lindau. Als Vorsitzender des Bezirksverbandes Schwaben des Bayerischen Landkreistages nennt er weitere Beispiele, wo es mit der Organisation durch den Bund seiner Meinung nach nicht gut funktioniert habe. In mehreren schwäbischen Landkreisen und Städten hätten sich Helfer auf die Ankunft von Menschen aus der Ukraine vorbereitet und auf deren Eintreffen gewartet - vergeblich.