Der Kreistag des Bodenseekreises hat am Donnerstagabend in Friedrichshafen dem Haushaltsentwurf zugestimmt. Darin enthalten sind auch Sparvorschläge, auf die sich fast alle Fraktionen im Vorfeld geeinigt haben. Wegen der schwierigen Haushaltslage gab es die Haushaltsverabschiedung später als üblich.
Defizit im Kreishaushalt beträgt 8,5 Millionen Euro
Der Haushalt des Bodenseekreises hat für dieses Jahr ein Volumen von gut 486 Millionen Euro. 22 Millionen Euro will der Bodenseekreis investieren. Geld fließt dabei in den Ausbau der Straßen und Radwege sowie in die beruflichen Schulen. Das Defizit des Haushaltes beläuft sich auf rund 8,5 Millionen Euro. Es ist das dritte Jahr infolge, in dem der Haushaltsentwurf ein Defizit vorsieht. In dem im November eingereichten Entwurf lag es mit gut neun Millionen Euro sogar noch etwas höher. Es wurden deshalb noch einmal Einsparmöglichkeiten gesucht. Die Verwaltung hatte ursprünglich auch eine Erhöhung der Kreisumlage um drei Prozentpunkte vorgeschlagen. Dagegen gab es Widerstand. Deswegen wir die Umlage nun nur um zwei Prozentpunkte erhöht und liegt jetzt bei 32 Punkten.
Haushalt: Schwierige Finanzlage bleibt im Bodenseekreis
Landrat Luca Wilhelm Prayon sieht auch in Zukunft eine schwierige finanzielle Lage. Eine Trendumkehr sei nicht in Sicht, sagte er bei seiner Haushaltsrede im November. Zwar würden die Erträge kontinuierlich steigen, die Aufwendungen jedoch höher und schneller. Ein Grund: Die Kreise haben immer höhere Sozialausgaben als früher, die Kosten sind aber auch durch die Inflation deutlich gestiegen. Probleme, die viele Kreise belasten. Der Kreis Biberach etwa hat erstmals ein Defizit von gut sieben Millionen Euro in seinem Haushaltsentwurf.
Immer mehr und immer teurere Aufgaben Verbandspräsident warnt: BW-Landkreise vor finanziell "bitterem" Jahr
Etliche Landkreise in Baden-Württemberg sind hoch verschuldet - und müssen immer mehr Aufgaben übernehmen. Der finanzielle Ausgleich reicht laut dem Dachverband längst nicht aus.
Wir müssen an die Ausgabenseite ran. Denn wir sind an einem Punkt angekommen, an dem konstatiert werden muss, dass wir schlicht zu viel Geld ausgeben.
Zukunftskommission blickt langfristig auf Haushaltssituation
Eine Zukunftskommission aus Politikern der verschiedenen Fraktionen soll die schwierige Finanzlage langfristig in den Blick nehmen. Ziel ist es laut Verwaltung das steigende Defizit abzuschmelzen, damit es in der Zukunft wieder einen ausgeglichenen Ergebnishaushalt gibt. Dafür sollen unter anderem Schwerpunkte gesetzt werden.