Familie Krieger aus Mühlingen (Kreis Konstanz) hat nach Ausbruch des Krieges sofort gehandelt und ihre Verwandten aus der Westukraine nach Deutschland geholt. Eine Woche leben die 24-jährige Erica Suchar, ihr vierjähriger Sohn und ihre Mutter nun im Kreis Konstanz.
"Es geht meiner Schwägerin schon besser. Sie hat aber immer noch Sorge, wie es weitergeht."
Für Familie Krieger war nach Ausbruch des Krieges klar, dass sie die Verwandtschaft schnell in Sicherheit bringen müssen. Der Krieg ist für die Familie unverständlich. Schlimm sei vor allem die Angst vor der Zukunft, sagt Erica Suchar. Unklar ist, ob sie jemals in ihr Heimatland zurückkehren kann. SWR-Reporterin Friederike Fiehler hat Familie Krieger in Mühlingen besucht:
Ukraine-Hilfe aus Mühlingen
Familie Krieger hat seit Jahren enge Kontakte in die Ukraine. Victor Krieger, der Vater von Waldemar Krieger, leitet seit 20 Jahren die Ukraine-Hilfe, einen Verein in Mühlingen. Schon vor dem Krieg hat er regelmäßig Hilfstransporte in die Ukraine gebracht. Auch aktuell bringt er Hilfsgüter ins Kriegsgebiet.
"Ich war überwältigt, dass in drei Tagen so eine Menge an Spenden zusammengekommen ist. Das ist herzzerreißend."
Auch im Kreis Biberach sind erste Geflüchtete angekommen
Im Kreis Biberach sind nun auch die ersten Geflüchteten aus der Ukraine angekommen. Sie werden nach Angaben des Landratsamtes im privaten Umfeld versorgt. Höchste Priorität habe im Moment die Schaffung von weiteren Plätzen für eine große Zahl von Menschen. Daran arbeite der Landkreis derzeit unter anderem in einer Arbeitsgruppe. Landrat Heiko Schmid (parteilos) freut sich indes über die große Hilfsbereitschaft der Menschen im Kreis Biberach.
"Es ist es überwältigend, wie viele Unterstützungsangebote von Menschen uns erreichen, die einfach helfen wollen."
Auch im Kreis Konstanz sind die ersten Geflüchteten angekommen. Ein Krisenstab sei eingerichtet. Wie in den anderen Kreisen auch, werden vor allem Geldspenden gebraucht, heißt es vom Bodenseekreis. Zum Beispiel für Ärzte des Klinikums Friedrichshafen, die medizinisches Material für die Ukraine organisieren.
Dolmetscher werden gesucht
Wer für Geflüchtete dolmetschen möchte, kann sich direkt an das Landratsamt Bodenseekreis wenden. Der Bodenseekreis hat eine Telefon-Hotline und eine Informationsseite eingerichtet, auf der Bürgerinnen und Bürger online über Meldeformulare ihre Unterstützungsangebote mitteilen können. Der Landkreis sei darauf eingestellt, mögliche Notunterkünfte in Sport- oder Mehrzweckhallen anzubieten.
"Wir treffen alle uns möglichen Vorbereitungen, um Menschen, die vor Krieg fliehen, Schutz zu bieten. Dazu gehört auch die Anpassung unserer Unterkunftsplanung."
Im Landkreis Ravensburg sei noch nicht klar, wie viele Menschen dort ankommen werden. Das Amt für Migration hat ein Hilfetelefon für Geflüchtete und Helfer eingerichtet. Außerdem können Bürgerinnen und Bürger der Kreisverwaltung ihre Hilfs- und Wohnungsangebote über ein Online-Formular senden.