Noch herrsche Normalbetrieb an den Kliniken im Kreis Konstanz, hieß es am Dienstagvormittag bei einer Pressekonferenz. Es müssten keine geplanten Operationen verschoben oder Besucherzahlen eingeschränkt werden. Es gelte weiterhin: Ein Besucher pro Patient pro Tag. Doch mit Blick auf das derzeit rasante Infektionsgeschehen könne sich die Situation sehr schnell ändern, so der Ärztliche Direktor des Klinikums Konstanz, Marcus Schuchmann.
"Die Zeiten werden wieder härter."
Bisher wenig Patienten im Krankenhaus
Vier Corona-Patienten werden im Klinikum Konstanz derzeit stationär behandelt, bei zwei weiteren stehe das Testergebnis noch aus. Im Klinikum Singen wurden ebenfalls vier Corona-Erkrankte stationär aufgenommen. Um eine Überlastung der Kliniken zu vermeiden, wollen sich Landratsamt und Gemeinden im Laufe des Dienstags in einer Videokonferenz beraten. Darin soll es auch um mögliche weitere Maßnahmen gehen, um das Coronavirus einzudämmen.
Konstanz überschreitet Warnwert
Am Montagabend hatte das Landratsamt bekannt gegeben, dass der Kreis Konstanz den Wert 50 bei der sogenannten 7-Tage-Inzidenz überschritten hat. Deshalb gelten seitdem verschärfte Corona-Regeln. Konstanz ist nach Lindau der zweite Kreis in der Region mit überschrittenem Warnwert.

Sperrstunde und Alkoholverbot
Die wichtigsten Einschränkungen, die das Konstanzer Landratsamt am Montagabend verkündete, sind eine Sperrstunde und ein Alkoholverbot ab 23 Uhr, Maskenpflicht auf den Wochenmärkten sowie auf allen Veranstaltungen, wozu auch Sportveranstaltungen zählen. Auch auf Beerdigungen muss Mund-Nasenschutz getragen werden, ausgenommen sind Trauerredner während der Rede.
Landkreis mit 200 Infizierten im "roten Bereich"
Laut Landratsamt Konstanz kamen am Wochenende 98 neue bestätigte Corona-Infizierte im Kreis hinzu. Die 7-Tage-Inzidenz liege damit bei 52. Sie gibt an, wie viele neue Corona-Fälle es in den zurückliegenden sieben Tagen auf 100.000 Einwohner gab. Derzeit seien 200 Menschen im Landkreis mit dem Coronavirus infiziert. Das Geschehen lasse sich nicht auf einzelne Ereignisse zurückführen, sondern sei über den Landkreis hinweg verteilt.