Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich zunächst zu einer Kundgebung auf dem Festplatz, anschließend zogen sie durch die Innenstadt und riefen: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Klinik klaut!“
Den Demonstrationszug führten unter anderem Bad Saulgaus Bürgermeisterin, Doris Schröter, und der Sigmaringer SPD-Bundestagsabgeordnete Robin Mesarosch an. Unter den weiteren Teilnehmern waren Bürgerinnen und Bürger aus der Region, Gewerkschaftsmitglieder von ver.di und Ordensschwestern vom Franziskanerinnenkloster Sießen (Kreis Sigmaringen).

"Ich habe Interesse, dass das Krankenhaus, und zwar in Bad Saulgau und in Pfullendorf, bleiben kann. Das ist eine Einrichtung, die dient vor allem den Menschen. Da seh' ich zu wenig hinein in die Finanzen. Aber man muss schon gucken, dass der Mensch im Mittelpunkt bleibt. Die Finanzen müssen schon stimmen, aber vielleicht findet man noch einen zweiten Weg, ohne dass man die alle auflöst."
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wollten mit der Demonstration nach eigenen Angaben ein "Zeichen setzen". Die SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringen planen die Standorte in Bad Saulgau und Pfullendorf zu schließen. Bad Saulgaus Rathauschefin Doris Schröter sagte dem SWR, sie glaube immer noch daran, dies verhindern zu können.
Kritik an der Klinikleitung
Auf der Kundgebung auf dem Festplatz traten zunächst Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft ver.di, des Krankenhausfördervereins Bad Saulgau, der Betriebsseelsorge, sowie der Sigmaringer SPD-Bundestagsabgeordnete Robin Mesarosch ans Rednerpult. Sie kritisierten scharf die Geschäftsführung der SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringen für ihre Schließungspläne. Die Vorsitzende des Krankenhausfördervereins Bad Saulgau, Larissa Lott-Kessler: "Wir brauchen unsere Krankenhäuser auf dem Land. Es ist ein Wahnsinn, in einer Zeit wie heute Krankenhäuser zu schließen!"

"Das muss uns Corona bringen. Einen radikalen Politikwechsel im Gesundheitswesen. So können wir nicht weitermachen. Sonst haben wir in einem Jahr oder in zwei gar keine funktionierenden Krankenhäuser mehr auf dem Land“.
Die Organisatoren der Demonstration haben weitere Kundgebungen angekündigt. Bad Saulgaus Rathauschefin meinte, es sei zu überlegen, nicht nur in Bad Saulgau und Pfullendorf zu protestieren, sondern den Protest in andere Städte des Landkreises Sigmaringen zu tragen. Die Demonstrationsteilnehmer in Bad Saulgau brachten aber nicht nur ihre Sorge um die Zukunft der Krankenhäuser zum Ausdruck. Sie erklärten darüber hinaus, dass es insgesamt um die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum gehe.