Die neue Koordinierungsstelle "Gesamtverteidigung" bei der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben wird zum 1. April eingerichtet. Bei der IHK in Weingarten wird sich ein Mitarbeiter mit dem Thema befassen und sich mit der Bundeswehr und der Politik austauschen - etwa um zu klären, was die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg tun können, damit Unternehmen besser gegen Cyberattacken gerüstet sind, aber auch, um Unternehmen auf Krisenfälle vorzubereiten.
Schnelle Umstellung im Kriegsfall
Klären soll die Koordinierungsstelle "Gesamtverteidigung" aber auch, welche Firmen im Land im Ernstfall schnell auf Rüstungsproduktion umstellen können und wie das Wirtschaftsleben so gut wie möglich weiterlaufen kann. Dazu gehörten Notfallpläne von Firmen ebenso wie eine bessere Infrastruktur. Für die allerdings müsse die Politik sorgen, so die IHK.
Die Koordinierungsstelle diene mit der Vorbereitung auf Krisen der Friedenssicherung, so der Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK).
Die Wirtschaft gehört zu den zentralen Säulen unserer Sicherheit und muss sich angesichts des veränderten Umfelds auf mögliche Krisenszenarien vorbereiten.
Keine neue Erfindung
Während des Kalten Krieges gab es solche Leitfäden für die Wirtschaft schon einmal. Die Situation heute allerdings sei eine andere, so Sönke Voss, Hauptgeschäftsführer der IHK Bodensee-Oberschwaben: "Wir sehen in vielen Konflikten, die stattfinden, dass Wirtschaft, dass das Leben weiterläuft. Aber das geht nur, wenn man sich darauf vorbereitet."
Die gesamte Gesellschaft müsse sich darauf vorbereiten, nicht angreifbar zu werden. Dadurch werde ein tatsächlicher Angriff auch unwahrscheinlicher, so Sönke Voss.