Als die "Korona" 1988 am Konstanzer Seerhein zu Wasser gelassen wurde, war sie weltweit das erste Boot, dessen System vollständig mit Solarenergie angetrieben wurde. Dementsprechend steil war ihre Karriere. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" kam zu einer Rundfahrt mit ihr an den Bodensee und internationale Medien berichteten. 1989 wurde die "Korona" auf dem Welt-Solarkongress in Japan vorgestellt, danach war sie auf zahlreichen Bootsmessen ein Hingucker. Entwickelt wurde das Solarboot von einer Gruppe Studierender gemeinsam mit Christian Schaffrin, heute emeritierter Professor der HTWG.

Was macht die "Korona" museumswürdig?
Die "Korona" zeige, wie Technik zur entscheidenden Triebkraft für den Umweltschutz werden könne, heißt es aus Berlin. In Zukunft wolle man sich im Deutschen Technikmuseum zudem noch stärker den drängenden Zukunftsthemen wie Umweltschutz, Klimawandel, Energiewende und nachhaltiger Mobilität widmen – und der Rolle, die Technik dabei spielt. Die "Korona" sei daher in Berlin genau richtig aufgehoben, sagte Joachim Breuninger, Direktor des Deutschen Technikmuseums.
"Das Schiff ist eine Pionierin der Nutzung von Solarenergie in der Schifffahrt und damit ein wertvoller Neuzugang für unsere Sammlung."
Noch steht die "Korona" in Berlin im Depot
Wann die "Korona" in der Hauptstadt tatsächlich ausgestellt wird, ist noch unklar. Noch steht sie in Berlin im Depot, wo sie wegen eines Schimmelpilzes behandelt wird. Denkbar sei aber, so die HTWG, dass das Solarboot künftig sogar als Blickfang in einem neuen Eingangsgebäude des Museums platziert werde.
Das Deutsche Technikmuseum in Berlin
Das Deutsche Technikmuseum sammelt und bewahrt Objekte aus allen Bereichen der Kulturgeschichte der Technik. Die Schiffssammlung zeigt die Entwicklung des Schiffbaus vom Einbaum ab, in Modellen und realen Fahrzeugen.
"Das Museum ist absolut sehenswert, es verfügt über die größte Schiffssammlung, die ich je gesehen habe."
"Korona" beliebt in Konstanz
Über die "Korona" wurden an der HTWG Konstanz rund 40 studentische Studien- und Diplomarbeiten verfasst. Zudem habe Schaffrin den kompletten Werdegang des Bootes von der Idee 1986 an dokumentiert, so die Hochschule. "Alle Protokolle sind vorhanden, alle Faxe, das meiste noch auf Papier", so Schaffrin. Das umfassende Archiv sei für das Deutsche Technikmuseum ein zusätzlicher Reiz gewesen, das Boot in die Sammlung aufzunehmen. Doch nicht alles, was an die "Korona" erinnert, ist nach Berlin umgezogen: Die Vitrine mit den Siegerpokalen, die das Schiff bei Solarbootrennen eingefahren hat, ist an der Hochschule geblieben.