Akut ist die Lage derzeit im Margarete-Blarer-Haus in Konstanz, wo 15 von 70 Mitarbeitern Corona haben. Im Moment stünde man angesichts der angespannten Personalsituation mit dem "Rücken an der Wand", sagte Heimleiterin Erika Fuchs im SWR.
"Derzeit kann man eigentlich nur die Grundversorgung sicherstellen. Das einfach die Grundpflege gemacht wird und die Essensausgabe erfolgt."
Markt für Pflegekräfte leergefegt
Die Sozialbetreuung sei derzeit so nicht möglich. Um die Mitarbeiterausfälle wegen Corona auszugleichen, hätte Fuchs zwei Aushilfskräfte von einer Zeitarbeitsfirma engagieren können. Darüber hinaus seien zwei weitere Mitarbeiter aus dem Schwesterhaus in Stockach (Kreis Konstanz) eingesprungen. Weitere Pflegekräfte zu bekommen sei schwierig. Der Markt sei leergefegt, so Fuchs.
Eine letzte Möglichkeit könnten am Ende Bundeswehrsoldaten sein. So helfen aktuell Bundeswehranfgehörige nach einem Corona-Ausbruch im Pflegeheim des Klosters Reute bei Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) aus.
Stiftungen Bruderhaus und Liebenau können Ausfälle ausgleichen
Bei der Stiftung Bruderhaus in Ravensburg ist dagegen die Not noch nicht so groß. Bei Ausfällen könnte Personal von ambulanten Pflegediensten einspringen, so Heimleiterin Sibylle Arana. Man setze auf ein Netzwerk vor Ort in Ravensburg.
In der Krise profitiert die Stiftung Liebenau mit Hauptsitz in Meckenbeuren (Bodenseekreis) von ihrer Größe mit insgesamt 35 Einrichtungen in Süddeutschland. Bei Personalausfällen in einer Einrichtung könnten Mitarbeiter aus anderen Heimen der Stiftung aushelfen, so Sprecherin Hannah Pfeiffer. Derzeit seien aber nur sechs Mitarbeiter in allen Einrichtungen infiziert.