Kirche in Singen abgebrannt (Foto: SWR)

Schaden in Millionenhöhe

Friedenskirche in Singen abgebrannt - Ermittler schließen Brandstiftung nicht aus

Stand

In Singen (Kreis Konstanz) ist in der Nacht zu Montag die Friedenskirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde abgebrannt. Brandspezialisten haben die Ermittlungen aufgenommen.

Bei dem Feuer in der Nacht zu Montag wurden der Kirchturm, das Kirchenschiff und das Gemeindehaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Singen komplett zerstört. Da es in dieser Nacht laut Mitteilung des Polizeipräsidiums Konstanz zu einem weiteren Brand an der Straße "Inselwiese" kam, die sich in unmittelbarer Nähe der Friedenskirche befindet, schließen die Ermittler Brandstiftung nicht aus. Die Polizei bittet Zeugen, die in dieser Gegend etwas Verdächtiges gesehen haben, sich zu melden.

Menschen wurden nicht verletzt. Aber die Betroffenheit ist groß. Rund 120 Gläubige der Gemeinde trafen sich am Montagnachmittag zum Gebet, die Gemeindemitglieder waren tief bewegt. Sie sangen Lieder und beteten auf einer Wiese schräg gegenüber der Brandstelle.

Von vielen Kirchengemeinden in Singen und aus ganz Baden-Württemberg seien Hilfsangebote gekommen, sagte Gemeindeleiter Maximilian Stroscher.

Gebet auf Wiese (Foto: SWR)
Nach dem verheerenden Brand der Friedenskirche in Singen versammelten sich rund 120 Gläubige der Gemeinde zum Gebet.

Polizei schätzt Schaden auf 1,5 Millionen Euro

In dem Gemeindehaus war unter anderem eine Kita untergebracht. Ersten Schätzungen zufolge sei dabei ein Schaden von 1,5 Millionen Euro entstanden, teilte die Polizei in der Nacht mit. Anwohner hätten die Feuerwehr gegen 23 Uhr alarmiert.

Nach dem Brand ist nur noch eine Ruine übrig. SWR Reporterin Esther Leuffen war vor Ort.

Auch Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler (CDU) zeigte sich dem SWR gegenüber schockiert.

100 Feuerwehrkräfte in Singen im Einsatz

Die rund 100 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Singen konnten das Hauptfeuer noch in der Nacht löschen, waren aber bis zum Morgen noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Das vollständige Abbrennen des Gebäudes konnten sie nicht verhindern, so Kommandant Mario Dutzi. Durch die offene Bauweise und die teilweise Holzkonstruktion habe das Feuer viel Nahrung gefunden.

Brandruine für Nachlöscharbeiten mit Bagger eingerissen

Weil die Brandruine als einsturzgefährdet galt und von den Feuerwehrleuten nicht betreten werden konnte, wurden für die Nachlöscharbeiten laut Dutzi am Morgen Teile des Gebäudes mit einem Bagger eingerissen. Die Brandursache ist bislang unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Wie es räumlich weitergeht noch unklar

Die Friedenskirche war laut Gemeinde unter großem Arbeitseinsatz der Gemeindemitglieder gebaut und 1993 eingeweiht worden. So sehr die Mitglieder auch an diesem Gebäude gehangen hätten, die Gemeinde an sich seien die Mitglieder und bestehe darum noch, hieß es in einer Mitteilung. Wie es räumlich weitergehe, sei noch nicht klar.

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SWR