Vor rund 2.600 Jahren errichteten die Kelten bei Langenenslingen eine Kultstätte. Der heutige Name des Ortes, "Alte Burg", sei aber irreführend, erklärt Roberto Tarpini, Archäologe beim Landesamt für Denkmalpflege.
"Die Alte Burg war wohl eine Versammlungsstätte. Die Form der Anlage lässt darauf schließen, dass dort auch Sportveranstaltungen stattfanden und zum Beispiel Wagenrennen ausgetragen wurden."
Von der zwei Hektar großen Anlage ist heute auf den ersten Blick nicht mehr viel zu erkennen. Auf großen Hügeln im Wald liegen weiße Kalksteine. Vor mehr als 100 Jahren fanden dort erste Ausgrabungen statt. Archäologen bezeichnen die Alte Burg als sensationellen Fund.

Ehrenamtliche packen an
Um dieses Denkmal Besucherinnen und Besucher zugänglich zu machen, wurde ab 2015 ein Mauerabschnitt der keltischen Anlage rekonstruiert. Rund dreieinhalb Meter hoch und dreieinhalb Meter breit ist der rekonstruierte Mauerabschnitt - nur ein kleiner Teil der ursprünglichen Mauer.
Der Verein "Aktiver Bürger für Heimat, Archäologie und Tradition - ALB-HAT" hat sich engagiert, um die Mauer zu rekonstruieren. Unterstützt wurden die Ehrenamtlichen von der Gemeinde Langenenslingen und dem Landesamt für Denkmalpflege.
"Die Vereinsmitglieder haben rund 3.700 Arbeitsstunden investiert."
Gemauert wie die Kelten
Die originalen Steine wurden aus der zerstörten Mauer herausgenommen und neu aufgeschichtet. Zur Sicherheit wurden die Steine befestigt. Die Arbeit an der Mauer sei sehr schweißtreibend gewesen, sagt Petra Fichtl vom Verein ALB-HAT. Denn das Mauerstück liegt an einem Hang.
Abgeschlossen waren die Arbeiten bereits vor zwei Jahren. Wegen der Corona-Pandemie konnte das Projekt aber erst am Donnerstag eingeweiht werden. SWR-Reporter Martin Hattenberger hat sich die Mauer angesehen.