Martin-Buber-Jugenherberge in Überlingen (Foto: SWR, Moritz Kluthe)

Aufschwung nach Corona, aber auch Herausforderungen

So geht es Jugendherbergen am Bodensee

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Die Jugendherbergen in Deutschland haben die Corona-Flaute überwunden, heißt es vom Deutschen Jugendherbergswerk. Auch in Jugendherbergen am Bodensee herrscht wieder reger Betrieb.

Die Jugendherbergen sind nach der Corona-Pandemie wieder gut gebucht. Die Übernachtungszahlen seien im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, heißt es in einer Bilanz des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH). Das zeigt sich auch in Jugendherbergen in der Region Bodensee-Oberschwaben wie der Martin-Buber-Jugendherberge in Überlingen (Bodenseekreis). Das Jahr 2022 habe wegen der Corona-Maßnahmen zunächst schleppend begonnen, sich dann aber sehr gut entwickelt, so Holger Weppler, Leiter der Jugendherberge in Überlingen.

2022 insgesamt ein gutes Jahr mit vielen Gästen

Ab dem zweiten Quartal sei das Jahr 2022 in der Überlinger Jugendherberge sehr gut gelaufen, sagt Weppler gegenüber dem SWR. In seiner Jugendherberge mit 240 Betten, verteilt auf 62 Zimmer, habe er sehr viele Gäste gehabt.

"Man hat gemerkt, dass sie Menschen wieder Urlaub machen und die Freiheit genießen möchten."

Carlo Donati leitet die Graf-Zeppelin-Jugendherberge in Friedrichshafen. Er freut sich vor allem, dass nach der Corona-Pandemie wieder Begegnungen in seiner Jugendherberge möglich sind.

"Bei uns entstehen Begegnungen zwischen ganz verschiedenen Menschen. Es ist nicht so anonym wie in einem Hotel."

Preissteigerungen werden zur Herausforderung

Sorge bereiten dem Deutschen Jugendherbergswerk die Inflation und die gestiegenen Preise. Diese stellen die Herbergen laut DJH vor große Herausforderungen. "Die Energiepreise sind so hoch wie nie. Dazu kommen Kosten, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Die Reinigung der Bettwäsche kostet beispielsweise fast dreimal so viel wie zuvor", sagt auch Holger Weppler von der Jugendherberge in Überlingen.

Auch beim Einkauf spüre er die Preissteigerung deutlich. Um die gestiegenen Kosten etwas auszugleichen, müsse er eine Energiepauschale von den Gästen verlangen, so Weppler. Trotz der Herausforderungen blickt er positiv in die Zukunft.

So geht es auch Carlo Donati. In seinen rund 30 Jahren als Herbergsvater habe er viele Veränderungen und Krisen erlebt, sagt er. Die Motivation und die Leidenschaft für seinen Beruf habe er in all den Jahren nicht verloren. "Bisher konnte mir noch nichts und niemand den Job vermiesen", so Donati.

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SWR